SIX «pulverisiert» im Geschäftsjahr 2023 1,2 Milliarden Franken

Das Geschäftsjahr 2023 ist für die Schweizer Börsenbetreiberin SIX nur bedingt gut verlaufen, um es diplomatisch zu formulieren. Der Kauf der spanischen Börse BME sowie der Verkauf des Kartengeschäfts und die Beteiligung an der französischen Worldline führten zu hohen Wertberichtigungen, wie die Schweizer Börsenbetreiberin heute morgen bekanntgegeben hat. Insgesamt belaufen sich die Abschreibungen auf 1,2 Milliarden Franken. Branchenbeobachter reiben sich die Augen, ob der gewaltigen Summe.

Angesichts des Aktienkursrückgangs bei Worldline musste auf die 10,5-Prozent-Beteiligung von SIX an Worldline eine Wertanpassung in der Höhe von 862,3 Millionen Franken vorgenommen werden. Und der mit der BME verbundene Goodwill musste infolge gestiegener Diskontsätze und geringerer Handelsvolumen in Spanien und dem Rest Europas um 339,6 Millionen Franken nach unten korrigiert werden. Dennoch zeigt sich CEO Jos Dijsselhof zuverschtlich: «Wir sind stolz, auf operativer Ebene unsere Leistung aus dem Vorjahr übertroffen zu haben. Wir entsprechen damit unserer Wachstumsstrategie – das Ergebnis spricht ausserdem für unser diversifiziertes Geschäftsmodell. Leider wurde das starke Betriebsergebnis von zwei grösseren nicht cashwirksamen Wertanpassungen beeinträchtigt. Dennoch freuen wir uns, den Mehrwert für unsere Kunden dank unserer Kompetenzen und unserer Erfahrung sogar noch weiter steigern zu können. Wir sind zuversichtlich, was unser künftiges Wachstum, eine konsistente finanzielle Performance und die Fähigkeit betrifft, für unsere Aktionäre solide Renditen zu generieren.»

Leider wurde das starke Betriebsergebnis von zwei grösseren nicht cashwirksamen Wertanpassungen beeinträchtigt.

Jos Dijsselhof, CEO von SIX

Resultate nach Geschäftseinheit
SIX verzeichnete, wie ganz Europa, einen Rückgang der Handelsvolumen. Die Geschäftseinheit Exchanges erzielte einen Betriebsertrag in der Höhe von 332,6 Millionen Franken. Dieser Wert liegt 9,8% unter dem Vorjahreswert von 368,6 Millionen Franken, wechselkursbereinigt ist das ein Minus von 8,3%.

Die Geschäftseinheit Securities Services profitierte von höheren Zinsen durch die erfolgreiche Investition ihrer Barreserven. Die Geschäftseinheit erzielte einen Betriebsertrag in der Höhe von insgesamt 533,9 Millionen Franken, immerhin ein Plus von 14,6%, wechselkursbereinigt sogar 15,6%, gegenüber 2022 (2022: 465,9 Millionen Franken).

In der Geschäftseinheit Financial Information zeigte der im Jahr 2021 gestartete Wachstumspfad weiterhin positive Ergebnisse. Die Einheit schloss das Jahr mit einem Betriebsertrag in der Höhe von 406,9 Millionen Franken ab – eine Zunahme von 3,9%, wechselkursbereinigt sogar von 6,5% (2022: 391,5 Millionen Franken).

Die Geschäftseinheit Banking Services verzeichnete starkes Kunden- und Umsatzwachstum in neu erschlossenen Geschäftsfeldern, litt jedoch unter dem schwächeren Zinsergebnis der SECB, verursacht durch steigende Zinssätze in der Eurozone. Die Einheit schloss das Jahr mit einem Betriebsertrag in der Höhe von 207,8 Millionen Franken ab – ein Rückgang von 7,9% gegenüber dem Vorjahr (wechselkursbereinigt -7,6%; 2022: 225,7 Millionen Franken). Ohne Berücksichtigung der SECB wäre der Betriebsertrag in der Geschäftseinheit Banking Services dank starker operativer Leistung der verschiedenen Ökosysteme um 13,7% gestiegen. Aber der Konjunktiv ist ja bekanntlich der Feind des Erfolgs.

Der detaillierte Geschäftsbericht 2023 von SIX findet sich hier.

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