Weltwassertag: Bewusstsein für Wasserknappheit schärfen – Institutionelle Investoren in der Pflicht

Heute ist offizieller Weltwassertag. Ziel des Aktionstages ist es in der Bevölkerung das Bewusstsein für die globale Wasserkrise zu schärfen. Denn es ist davon auszugehen, dass die weltweite Wasserversorgung mit der zunehmenden Nachfrage zukünftig nicht mehr Schritt halten kann. Hinzu kommt der Klimawandel, der die Ressource Wasser belastet.

Wasser ist die wichtigste natürliche Ressource des Menschen. Als Basis allen Lebens, ist Wasser entscheidend für die Erfüllung von Grundbedürfnissen. Der Rohstoff kommt sowohl in Haushalten, in industriellen Produktionsprozessen, bei der Gesundheitsversorgung oder auch bei der Klimatisierung von Gebäuden zum Einsatz. Laut den Vereinten Nationen (UN) sind jedoch weltweit nur 0,25 Prozent des Wassers auf der Erde nutzbar. Der Rest ist entweder Salzwasser, verschmutzt oder in Polkappen, Gletschern und Permafrostbödengebunden. Zudem erwarte das UN-Umweltprogramm, dass der Wasserbedarf für den häuslichen, industriellen und landwirtschaftlichen Gebrauch bis 2030 den Nutzwasserbestand um 40 Prozent übersteigen wird. Der Einsatz und die Entwicklung neuer Technologien, entlang der kompletten Wasser-Wertschöpfungskette, wird darüber entscheiden, ob die Menschheit der Wasserknappheit nachhaltig begegnen kann.

Die Welt braucht immer mehr Wasser
Das globale Bevölkerungswachstum sowie die rasch voranschreitende Urbanisierung in den Schwellenländern sind nur zwei bedeutende Gründe für eine zunehmende Wassernot. Bereits heute leben rund vier Milliarden Menschen weltweit mindestens einen Monat pro Jahr ohne einen zuverlässigen Wasserzugang.

Der Einsatz und die Entwicklung neuer Technologien, entlang der kompletten Wasser-Wertschöpfungskette, wird darüber entscheiden, ob die Menschheit der Wasserknappheit nachhaltig begegnen kann.

Amanda O’Toole, Clean Economy Portfolio Manager, AXA Investment Managers

Am «blauen Gold»zeige sich bereits heute, wie sich der Klimawandel auswirkt. Extreme Wetterereignisse führten bereits heute zu Dürren, die die Wasserknappheit verschärfen oder zu Überschwemmungen, die die Wasservorräte verunreinigen. Zudem werden rund 80 Prozent der weltweiten Abwässer grösstenteils ungeklärt in die Umwelt entsorgt. Dies führt zu einer Gesundheitsgefährdung für etwa 1,8 Milliarden Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände gezwungen sind, das verschmutzte Wasser der Flüsse und Seen zu nutzen. Dieser zunehmende Notstand muss zeitnah und nachhaltig angegangen werden

Der Privatsektor ist gefragt

Bei der Problemlösung sehen wir zunehmend auch die Privatwirtschaft in der Pflicht. Investoren – und vor allem institutionelle Investoren – sollten bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine wichtige Rolle spielen. Umfangreiche Finanzströme könnten damit direkt in umweltfreundliche Branchen, Unternehmen und Projekte gelenkt werden. Dies trifft auch für die Versorgung mit sauberem Wasser zu.

Investoren – und vor allem institutionelle Investoren – sollten bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine wichtige Rolle spielen.

Amanda O’Toole

Die Kosten für die Zielerreichung beziffern wir bis 2030 auf schätzungsweise 114 Milliarden Dollar pro Jahr. Auch die Unternehmen sehen wir in der Pflicht. Die zunehmende Entwicklung innovativer Technologien und Lösungen kann einen essenziellen Beitrag zur Lösung der Wasserkrise leisten. Investoren sollten hier ansetzen und durch die Finanzierung solcher Innovationen interessante Anlagemöglichkeiten wahrnehmen und damit Teil einer nachhaltigen Lösung werden.

Technologien für Nachhaltigkeit und Effizienz sind da

Wir sehen bereits heute interessante Unternehmen, die innovative Lösungsansätze bieten. Xylem ist ein solches Unternehmen im Bereich Wasser- und Abwassermanagement. Das Hightech-Unternehmen liefert Lösungen für den ganzen Wasserzyklus, von der Gewinnung über die Verteilung und Nutzung bis zur Rückführung in die Umwelt. Evoqua Water Technologies versorgt Kunden bereits heute mit Desinfektions-, Filter- und Reinstwassersystemen zum Beispiel für die Energieerzeugung, Lebensmittel- und Getränkesicherheit oder das Gesundheitswesen. Thermo Fisher produziert Wasseraufbereitungssysteme, elektrochemische Analyse- und Messgeräte; Danaher entwickelt Reinigungstechnologien für die Wasseranalyse und -aufbereitung. Itron schliesslich überzeugt mit intelligenten Geräten für ein effektives Wassermanagement. Dies sind jedoch nur einige Unternehmensbeispiele, die bereits heute mit neuen technologischen Lösungen aufwarten. Darüber hinaus sehen wir auch in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion aussichtsreiche Innovationen. Diese haben das Potenzial, dieWasserressourcen zu schonen, effizienter zu nutzen und unseren CO2-Fussabdruck insgesamt zu reduzieren.