Credit Suisse: And the Oscar goes to…

Heute könnte es soweit sein: Der Credit Suisse bietet sich eine perfekte Gelegenheit, um die Nachfolgelösung für ihren abtretenden Verwaltungsratspräsidenten bekannt zu geben. Ob die Bank die Chance im Nachgang an ihre heutige, ausserordentliche Generalversammlung wahrnimmt, bleibt offen – und zu hoffen.

Es wird und wurde spekuliert ohne Ende. Die Nachfolge von Urs Rohner, als Verwaltungsratspräsident der zweitgrössten Schweizer Bank, ist nach wie vor ein gut gehütetes Geheimnis der Credit Suisse. Verschiedene Namen wurden in den Medien bereits herumgeboten. Während die einen wohl dankend abgelehnt haben, weil sie dem Ruf von Bundesbern folgen dürften, haben sich andere über die Medien vermutlich selber namentlich ins Spiel gebracht – und sind damit gescheitert.

Ganz nach dem Motto: 'Die Hoffnung stirbt zuletzt', würden wir uns wünschen, dass die Credit Suisse künftig auf der strategischen Ebene von einer Frau gelenkt wird.

Onliner-Redaktion

Fakt ist, nur ein sehr kleiner Kreis dürfte mit der finalen Shortlist vertraut sein. Klar ist auch, dass die globale Finanzgemeinde eine baldige Kommunikation der Personalie erwartet, ist sie doch ein wichtiges Signal nach aussen. Zu erwarten wäre vom Nomination Committee der Credit Suisse, die sich wie keine andere Schweizer Bank dem Thema Diversität verschrieben hat – und dies mit notabene teilweise grotesken Auswüchsen – dass für die strategische Bankspitze eine weibliche Besetzung bestimmt wird.

Kritiker mögen entgegnen, dass Quotenfrauen unerwünscht sind. Das ist natürlich Unsinn, zumal der jetzige «Quotenmann» auf dem Präsidentenstuhl keineswegs unumstritten ist. Gleiches gilt übrigens für seinen Leistungsausweis. Und ja, sie sind in der Tat nicht einfach zu finden, die hoch qualifizierten Fachfrauen, obwohl es sie zweifelsohne gibt. Nachdem der aktuelle CEO der Bank allerdings a) ein Mann und b) ein Schweizer Mann ist, darf sein Vorgesetzter, der Verwaltungsratspräsident, durchaus a) eine Frau) und b) eine Frau aus dem angelsächsischen Raum, aus Übersee oder vielleicht auch einfach aus einem Nachbarland sein, das möchte man zumindest meinen. So oder so, für die Mitarbeitenden und für alle anderen Stakeholder bleibt zu hoffen, dass das Gremium eine fähige und glaubwürdige Person ins Spiel bringt, damit die Credit Suisse schon bald wieder in ruhigeren und erfolgreicheren Gewässern navigiert.