Als Kieselsteine noch als Golfbälle dienten
Die Geschichte des Golfsports geht weit zurück. Aus reiner Langeweile schlugen schottische Schäfer im Mittelalter kleine Steine mit Stöcken in Mauselöcher. Dies besagt eine Legende. Im Jahre 1457 wurde das traditionelle Ballsportspiel vom schottischen Parlament gar verboten. Mit der Begründung, dass es vom Üben des Bogenschiessens ablenke.
Wer als erster mit Golfspielen begann, ist immer noch umstritten. Auch in Holland und Belgien begann man bereits vor dem 15. Jahrhundert mit einem golfähnlichen Spiel. Im 16. Jahrhundert verbreitete sich das Spiel mit dem Ball über ganz Grossbritannien.
Der erste Golfschlägerbauer
1603 wurde William Mayne zum ersten Golfschlägerbauer erwähnt: Urkundlich durch König James VI. Er trug den Titel «Royal Clubmaker». 15 Jahre später kam der «Featherie» ins Spiel. Ein mit Federn gefüllter Lederball. Der Sport war nicht ungefährlich, trotz den federleichten Bällen: 1632 starb Thomas Chatto durch einen Schlag mit einem Golfschläger.
Die ältesten Golfregeln
Früher spielte man Golf immer ausserhalb der grossen Städte. Die ältesten, bekannten Golfregeln wurden 1717 festgelegt. Die ersten Golfclubs und auch das erste Regelbuch gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Sie wurden in England und Schottland gegründet. Golf war in den Jahren 1900 und 1904 bei den Sommerspielen zum ersten Mal eine olympische Disziplin und dann ganze 112 Jahre nicht mehr. Also erst wieder 2016.

Warum 18 Löcher?
Ein Mythos, warum ein Golfplatz 18 Löcher hat, ist weil eine Flasche schottischer Whiskey für 18 Löcher reichen soll. Das mit der Anzahl Löcher war nicht immer so. Im 18. Bis Mitte 19. Jahrhunderts hatten unterschiedliche Golfplätze völlig unterschiedliche Lochanzahlen. 7, 11 oder 23, man nahm es mit der Anzahl nicht so genau. Je nach Gelände und Platzverhältnisse. Die Regel, dass eine Runde 18 Löcher umfasst, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Schottland beschlossen. Nach und nach hat sich der 18- Loch-Platz auch international durchgesetzt. Kurzplätze mit 9 Löcher sind heute ebenfalls beliebt.
Der älteste Golfclub
In St. Andrews in Schottland befindet sich der älteste Golfclub der Welt. Der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews wurde 1754 gegründet. Golf kennt keine Altersgrenze: Arthur Thompson absolvierte mit 103 Jahren noch eine 18-Loch-Runde im Upland Golf Club Victoria in den USA. Auch in anderen Sphären wurde schon Golf gespielt: 1971 gelang Alan Shepard einen Abschlag auf dem Mond in die luftleere Zone. Er schlug den Ball 350 Meter weit. Aber erst beim zweiten Versuch. Denn der enge Anzug war doch etwas eng für den sportlichen Schwung. Dieser Schlag ging in die Geschichte ein.