Buchtipp – Thomas Röthlisberger: «Das Licht hinter den Bergen»
Anna Schwarz flieht aus dem Vorarlbergischen in die Schweiz und findet Unterschlupf im Haus des Lehrers. Das bleibt nicht lange unentdeckt, kann sie dennoch bleiben?
Der Autor erzählt mit schnörkel-, aber keineswegs farbloser Sprache und poetischen Einstreuungen (worauf der Titel schon hinweist) eine Flüchtlingsgeschichte und auch die Geschichte einer Gastfamilie. Er zeichnet dabei gleichzeitig das atmosphärisch stimmige Porträt eines Bergdorfs in den politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten während des zweiten Weltkriegs: Von Nächstenliebe über Gleichgültigkeit, Selbstgerechtigkeit bis hin zu Judenfeindlichkeit zeigt sich das ganze Spektrum an Gesinnungen.
Wenngleich man sich vielleicht hin und wieder etwas mehr Zug in der Geschichte wünschte, halten die teilweise schwer fassbaren Charaktere und Beweggründe der Protagonisten die Spannung bis zum Schluss aufrecht.
Thomas Röthlisbergers Kernthema ist und bleibt sehr aktuell und der Roman nicht nur als historisches Sittenbild interessant und unbedingt lesenswert.
Der Onliner-Kommentar dazu: Sehr lesenswert.
