Hungrig nach Ertrag und Risiko: Anleger setzen vermehrt auf Finanzberater

Laut einer aktuellen Umfrage von Avaloq verlassen sich Anleger bei ihren Anlageentscheidungen zunehmend auf Fachleute wie Finanzberater.

Die Umfrage wurde unter 3’000 Investoren in sechs europäischen und asiatischen Märkten durchgeführt und ergab, dass mehr als die Hälfte (53%) der Anleger Branchenexperten zu Rate ziehen, wenn sie Anlageentscheidungen treffen – eine Zahl, die seit 2022 um 9 Prozentpunkte gestiegen ist. Fachleute werden am häufigsten für Anlageempfehlungen konsultiert, gefolgt von Nachrichtenartikeln (genannt von 46%, 3 Prozentpunkte mehr als 2022). Gleichzeitig wenden sich Anleger weniger häufig an Freunde und Familie, wenn es darum geht, wie und in was sie investieren sollen. Nur ein Drittel der Befragten (33%) verlässt sich auf deren Rat (gegenüber 35% im Jahr 2022).

Es erstaunt nicht, dass Investoren vermehrt Finanzberater aufsuchen, um konsistente und stabile Anlagerendite zu erzielen.

Martin Greweldinger, Co-Chief Executive Officer, Avaloq

Es ist anzunehmen, dass dieser Wandel den Bedarf nach Fachwissen widerspiegelt nach einem Jahr, das von finanzieller Unsicherheit, geopolitischen Spannungen, Energiekrisen und Unterbrechungen der Lieferkette geprägt war. Angesichts dessen nannten die Anleger zusätzliches Einkommen (50%) und Altersvorsorge (43%) als wichtigste Gründe für Investitionen. Besonders deutlich war dies bei den europäischen Investoren: Bei ihnen ist der Anteil an Privatpersonen, die Investitionen zwecks Erhöhung ihres Einkommens tätigen (51%), seit 2022 um 16 Prozentpunkte gestiegen.

Die Umfrage von Avaloq hat zudem ergeben, dass ein grösserer Prozentsatz der Anleger ihre Anlagestrategie heute als aggressiv bezeichnen würde (27% verglichen mit nur 20% im Jahr 2022). Auch dies ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Präferenzen der Anleger ändern und die Nachfrage nach professioneller Beratung weiter steigen wird. Der Prozentsatz der Anleger, die ihre Anlagestrategie als sehr konservativ bezeichnen (12%), ist indessen seit 2022 um 3 Prozentpunkte gesunken. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Risikobereitschaft der Anleger wächst, da sie höhere Risiken eingehen müssen, um im derzeitigen schwierigen Anlageumfeld bedeutende Gewinne zu erzielen. Martin Greweldinger, Co-Chief Executive Officer von Avaloq, sagt: «Es erstaunt nicht, dass Investoren vermehrt Finanzberater aufsuchen, um konsistente und stabile Anlagerendite zu erzielen.»

Die detaillierte Avaloq-Umfrage mit dem Titel findet «The five dimensions of investor behaviour» findet sich hier.

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