Donald Trump: Dealmaker or Dealbreaker?

In der 13. Auflage des Economic Experts Survey (EES) des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern und des ifo-Instituts München haben rund 1'400 Wirtschaftsexperten aus 125 Ländern ihre Einschätzungen zu aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen abgegeben. Die Umfrage lief von Anfang bis Mitte Dezember 2024 und stand damit unter dem Zeichen der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Die Einschätzungen der Experten zu den wirtschaftlichen Konsequenzen der Wahl des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten sind gespalten: Westeuropa und Nordamerika zeigen sich besonders pessimistisch, während in Afrika und Asien weniger kritische Stimmen vorherrschen. Negative Auswirkungen werden generell auf die Handelspolitik, Klimaschutzbemühungen und die Rolle von internationalen Organisationen gesehen. Anders sieht es bei der Sicherheitslage aus: Eine Mehrheit erwartet eine verbesserte Lösung internationaler Konflikte.

Bezüglich der weltweiten Preissteigerungen bleiben die Erwartungen eher pessimistisch. Für das laufende Jahr wird eine globale Inflation von 3.9 Prozent erwartet. Mittelfristig für 2026 und 2028 liegt die durchschnittlich erwartete Inflationsrate bei ebenfalls 3.9 Prozent. Speziell für die Schweiz erwarten die Experten eine durchschnittliche Inflation von 1.2 Prozent im laufenden Jahr sowie 0.9 Prozent für 2026 und 0.8 Prozent bis 2028.

Beim globalen Wirtschaftswachstum wird im Mittel ein Zuwachs von 2.9 Prozent für 2025 erwartet, dass mittelfristig bis 2026 auf 3.2 Prozent anwachsen soll. Für die Schweiz wird ein BIP-Wachstum von 1.2 Prozent im laufenden Jahr erwartet. In der mittleren Frist bis 2026 soll das Wachstum leicht auf 1.3 Prozent steigen, langfristig bis 2028 werden 1.5 Prozent erwartet.

Die politische Lage wird global uneinheitlich bewertet. Während Asien und Afrika insgesamt eine Verbesserung der politischen Stabilität wahrnehmen, bleiben Nordamerika, Westeuropa und Osteuropa stark pessimistisch. Besonders negativ fallen die Bewertungen in Nordamerika, Westeuropa und Osteuropa aus. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der globalen Bewertung der Wirtschaftspolitik. Während in Asien und Afrika eine positive Einschätzung überwiegt, zeigen sich Experten in Westeuropa und Nordamerika skeptisch.

Über 80 Prozent der befragten Wirtschaftsexperten erwarten negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum im Allgemeinen und den globalen Handel im Speziellen durch den US-Präsidenten Donald Trump.

Martin Mosler, Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP)

Die globale Wirtschaft und Politik stehen an einem Wendepunkt. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus verstärkt Unsicherheiten, insbesondere in Europa und Nordamerika. Inflation bleibt ein hartnäckiges Problem, das langfristig die wirtschaftliche Stabilität gefährden könnte. Die Bewertungen zur Wirtschaftspolitik spiegeln diese Unsicherheiten wider. Politisch verschärft sich die Kluft zwischen Regionen, in denen Stabilität erwartet wird, und jenen, die zunehmend von Unsicherheiten geprägt sind. Die kommenden Jahre werden entsprechend von tiefgreifenden Herausforderungen bestimmt sein, und die Weichenstellungen der politischen und wirtschaftlichen Akteure werden entscheidend für die globale Entwicklung sein.

Die 13. Auflage des Economic Experts Survey (EES) des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) findet sich hier.

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