UBS Billionaire Ambitions Report 2025: Der Aufstieg einer neuen Generation

Im Jahr 2025 erreichte das globale Milliardärsvermögen einen historischen Höchststand, angetrieben durch Geschäftsinnovationen und die grösste, generationenübergreifende Erbwelle in der Geschichte dieses Berichts.

Die UBS hat den elften «UBS Billionaire Ambitions Report» veröffentlicht, für den Milliardärskunden weltweit zu ihren aktuellen Herausforderungen und Chancen befragt wurden. Der diesjährige Bericht betrachtet die treibenden Kräfte hinter der globalen Vermögensschaffung, die zunehmende Rolle von Erbschaft und die sich wandelnden Ambitionen der einflussreichsten Familien der Welt. «Unser Report zeigt, wie der Aufstieg einer neuen Generation von Vermögensschöpfern und -erben die globale Landschaft verändert», sagte Benjamin Cavalli, Head of Strategic Clients bei der UBS. «Da Familien immer internationaler werden und der grosse Vermögenstransfer sich beschleunigt, verlagert sich der Fokus von der reinen Vermögenssicherung hin zum Befähigen der nächsten Generation, unabhängig und verantwortungsbewusst erfolgreich zu sein. Dies beeinflusst nicht nur die Nachfolgeplanung, sondern auch philanthropische Prioritäten und langfristige Investitionsentscheidungen.»

In den kommenden Jahrzehnten wird die Zahl der Milliardäre weiter steigen, da sich der grosse Vermögenstransfer weiter beschleunigt.

Benjamin Cavalli, Head of Strategic Clients, UBS

«Die Gemeinschaft der Milliardäre ist vielfältiger, mobiler und zukunftsorientierter als je zuvor. Die Kombination aus unternehmerischem Antrieb und dem grössten generationenübergreifenden Vermögenstransfer in der Geschichte schafft neue Chancen und Herausforderungen für Familien und Vermögensverwalter gleichermassen», fügte Cavalli hinzu. «Bei UBS setzen wir uns dafür ein, Kunden durch diesen historischen Wandel zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, Chancen über Grenzen hinweg zu erschliessen.»

Eine neue Generation

Im Jahr 2025 trugen 196 Selfmade-Milliardäre 386,5 Milliarden US-Dollar zum globalen Vermögen bei und erhöhten es damit auf einen Rekordwert von 15,8 Billionen US-Dollar. Das ist der zweithöchste Jahresanstieg in der Geschichte des Berichts. Insgesamt stieg die Zahl der Milliardäre um 8,8%, von 2’682 auf fast 3’000. Im Gegensatz zum post-pandemischen vermögensgetriebenen Anstieg von 2021 wurde dieses Wachstum durch mutige Unternehmensgründungen und unternehmerische Erfolge angetrieben. Von Marketing-Software und Genetik bis hin zu Flüssigerdgas und Infrastruktur verändern diese Innovatoren die Nachfrage in ihren Bereichen in grossem Massstab, allen voran Milliardäre in den USA und APAC. Während Milliardäre, die in den Technologiesektor investierten, einen Vermögenszuwachs von 23,8% verzeichneten, verlangsamte sich das Wachstum in Konsum und Einzelhandel auf 5,3%, da die europäische Luxusindustrie gegenüber chinesischen Marken verlor. Dennoch bleibt der Sektor mit 3,1 Billionen US-Dollar der grösste. Das Vermögen im industriellen Sektor verzeichnete den schnellsten Zuwachs und stieg um 27,1% auf 1,7 Billionen US-Dollar, davon entfielen über ein Viertel auf neue Milliardäre. Das Vermögen im Finanzdienstleistungssektor stieg um 17% auf 2,3 Billionen US-Dollar, angetrieben durch starke Märkte und einer Erholung der Kryptowährung, wobei Selfmade-Milliardäre 80% des Gesamtvermögens im Finanzdienstleistungssektor ausmachten.

Auch der Vermögenstransfer beschleunigt sich. Im Jahr 2025 erbten 91 Personen (davon 64 männlich und 27 weiblich) einen Rekordbetrag von 297,8 Milliarden US-Dollar. Das sind 36% mehr als im Jahr 2024, obwohl insgesamt weniger Personen erbten. Weltweit erhöhte Erbschaft die Zahl der Mehrgenerationen-Milliardäre, von denen etwa 860 nun ein Gesamtvermögen von 4,7 Billionen US-Dollar innehaben. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr; 2024 waren es 805 Mehrgenerationen-Milliardäre mit einem Gesamtvermögen von 4,2 Billionen US-Dollar. Weltweit stieg die Zahl an Mehrgenerationen-Milliardäre. So erhöhte sich die Zahl der Milliardäre der zweiten Generationen um 4,6%, die der dritten Generation um 12,3%, und die Zahl der vierten Generation und darüber hinaus um 10%. Auch das durchschnittliche Vermögen von Frauen stieg 2025 um 8,4% auf 5,2 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als doppelt so hoch wie die Wachstumsrate der Männer (3,2% auf 5,4 Milliarden US-Dollar). Obwohl Frauen heute nur 374 Milliardäre gegenüber 2’545 männlichen Milliardären ausmachen, haben sie Männer in Bezug auf Vermögensaufbau zum vierten Jahr in Folge übertroffen. Der Bericht zeigt ausserdem, dass Milliardäre im Einklang mit ihrem international ausgerichteten und weitsichtigen Denken weiterhin sehr mobil sind: 36% gaben an, mindestens einmal umgezogen zu sein, 9% gaben an, dies in Erwägung zu ziehen. Eine bessere Lebensqualität (36%), erhebliche geopolitische Bedenken (36%) und die Möglichkeit, Steuerangelegenheiten effizienter zu gestalten (35%), waren die Hauptgründe, die für einen Wohnortwechsel genannt wurden. Diese globale Mobilität bringt zusätzliche Komplexität mit sich, da Familien sich über Ländergrenzen hinweg mit rechtlichen, kulturellen und finanziellen Herausforderungen auseinandersetzen müssen.

Familiendynamiken und Investitionsprioritäten

Der Generationenwechsel verändert Familiendynamiken und Investitionsprioritäten. Mehr als acht von zehn der befragten Milliardäre mit Kindern äussern den Wunsch, dass ihre Nachkommen eigenständig erfolgreich werden, und messen der Entwicklung der Fähigkeiten mehr Bedeutung bei als der Abhängigkeit vom geerbten Vermögen. Über zwei Drittel hoffen, dass ihre Erben ihren eigenen Leidenschaften nachgehen, und mehr als die Hälfte wünscht sich, dass ihre Erben das Vermögen nutzen, um einen positiven Beitrag für die Welt zu leisten. Aktuell tendieren Unternehmer häufig dazu, ihr Unternehmen an professionelle Führungskräfte zu übergeben, anstatt an die nächste Generation, oder es zu verkaufen. Dennoch hoffen 43% der Unternehmer, dass ihre Kinder das Familienunternehmen, die Marke oder die Vermögenswerte weiterführen und entwickeln und so das Fortbestehen des Familienerbes sichern. Auch wenn die meisten Milliardäre mit Kindern davon ausgehen, dass ihre Nachkommen in zentralen Punkten – etwa bei der strategischen Ausrichtung des Familienunternehmens, beim Umgang mit dem Familienvermögen oder bei philanthropischen Aktivitäten – ähnlich denken wie sie selbst, nehmen sie dennoch deutliche Veränderungen in den künftigen Prioritäten ihrer Kinder wahr. Typischerweise sehen Milliardäre jüngere Generationen als diejenigen, die ganzheitliche Werte schätzen – sie messen technologischem Fortschritt und Innovation, Lebensstilfragen und Impact-Investitionen mehr Bedeutung bei als die ältere Generation. Zugleich erwarten die Befragten, dass sich jüngere Generationen verstärkt mit globalen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. 75% nennen Technologie und Künstliche Intelligenz als besonders drängende soziale Herausforderung, gefolgt von Klimawandel (55%) sowie Armut und Ungleichheit (45%).

Was die Investitionsprioritäten betrifft, bleibt Nordamerika trotz der Marktvolatilität im Jahr 2025 das beliebteste Anlageziel (63%), gefolgt von Westeuropa (40%) und China (34%). Vor dem Hintergrund eines wiedergewonnenen Vertrauens in China und den APAC insgesamt, planen 42% der Milliardäre, in den nächsten 12 Monaten ihre Investments in Aktien aus Schwellenländern auszuweiten. Bei den Aktien aus entwickelten Märkten planen mehr als vier von zehn Milliardären (43%), ihr Engagement zu erhöhen, während 7% eine Reduzierung anstreben. Viele Milliardäre planen zudem, ihr Engagement in Private-Equity-Fonds (Direktinvestitionen und Fonds/bzw. Dachfonds), in Hedgefonds sowie in Infrastruktur in den kommenden 12 Monaten zu erhöhen. Ganz oben auf der Liste ihrer Sorgen für das nächste Jahr stehen Zölle (66%), gefolgt von grösseren geopolitischen Konflikten (63%) und politischer Unsicherheit (59%). In den kommenden Jahrzehnten wird die Zahl von Milliardären und Centi-Millionären weiter steigen, da sich der grosse Vermögenstransfer weiter beschleunigt. Schätzungen zufolge werden Milliardäre bis 2040 weltweit etwa 6,9 Billionen US-Dollar an Vermögen transferieren, wobei mindestens 5,9 Billionen US-Dollar direkt oder indirekt über Ehepartner, an Kinder weitergegeben werden sollen.

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