Aktien sind für die Umsetzung von ESG-Zielen weiterhin am beliebtesten
Der Anteil der Investoren weltweit, die ESG-Ziele mit Hilfe von Aktien umsetzen, liegt bei 81%, wobei drei Viertel (74%) dafür aktive Fonds bevorzugen. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen ESG-Studie von Capital Group, einem der weltweit grössten Investmentmanager mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 2,3 Billionen US-Dollar. Die weltweit angelegte Studie wurde von Capital Group 2023 bereits im dritten Jahr in Folge durchgeführt.
Dies ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir unsere globale ESG-Umfrage durchgeführt haben, und wir sehen, dass Investoren weltweit weiterhin einen aktiven Ansatz mit Fundamentalanalyse bevorzugen, da dieser hilft, Unternehmen mit glaubwürdigen Übergangsplänen zu identifizieren, die für die weitere Umsetzung von ESG-Zielen entscheidend sein werden. Die diesjährigen Antworten deuten auf ein wachsendes Interesse an themenübergreifenden Fonds hin, da diese eine breitere Abdeckung von ESG-Themen ermöglichen und dazu beitragen können, die Volatilität von Stil-bedingten Tendenzen auszugleichen. Zudem sind angesichts des Rückgangs der Inflation und des Höchststands der Zinssätze ESG-Anleihenfonds gefragt. Und schliesslich ist es ermutigend, Anzeichen dafür zu sehen, dass einige langjährige Hindernisse für die Umsetzung von ESG-Zielen, wie die Verlässlichkeit von ESG-Daten und die Definition von ESG-Begriffen, allmählich abnehmen. Denn je mehr Investoren über ESG wissen, desto eher finden sie proaktiv Wege, um mit bestehenden Herausforderungen umzugehen.
Aktien bleiben bevorzugte Anlageklasse, um ESG-Ziele umzusetzen, sagen 81% der Befragten. Allerdings wollen Investoren künftig mehr in ESG-Anleihen investieren
- Vier von zehn Investoren (40%) sind der Meinung, dass ihre ESG-Aktienstrategien eine Stil-Tendenz hin zu Wachstums-Titeln aufweisen. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Nachfrage nach themenübergreifenden ESG-Fonds. 40% der Befragten sagen, dass solche themenübergreifenden Fonds die Risiken, die sich aus der Stil-Tendenz ergeben, diversifizieren könnten.
- Etwa ein Drittel der Investoren (32%) erklären, dass sie ihre Allokation in ESG-Anleihefonds erhöhen wollen, da die Inflation zurückgeht und die Zinssätze ihren Höchststand erreichen.
- Fast die Hälfte der Investoren (45%) gibt jedoch an, dass es an entsprechenden Anleihefonds mangelt, die auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung ausgerichtet sind und in die sie investieren könnten.
Jessica Ground, Global Head of ESG, Capital GroupAnlagen in ESG-Anleihen dürften zunehmen, da die Inflation zurückgeht und die Zinssätze ihren Höhepunkt erreichen.
Unternehmen, die sich in einem Transformationsprozess hin zu mehr Nachhaltigkeit befinden, so genannte Transformatoren, werden als Anlagechancen angesehen
- Fast sechs von zehn der globalen Investoren (59%) sind der Meinung, dass Strategien, die sich auf ESG-Marktführer fokussieren und Transformatoren ausser Acht lassen, Anlagechancen verpassen.
- Der Anteil derjenigen, die sich auf eine Kombination aus ESG-Marktführern und Transformatoren konzentrieren, hat sich verdoppelt, von 23% vor zwei bis drei Jahren auf heute 46%. Die Befragten erwarten, dass dieser Anteil in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 54% steigen wird.
- Fast die Hälfte der Investoren (44%) ist der Ansicht, dass die in der Übergangsphase befindlichen Unternehmen vom Markt nicht angemessen bewertet werden.
Jessica GroundUnternehmen, die sich im Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit befinden, werden als Quelle von Alpha angesehen.
Investoren bemühen sich um die Überwindung einiger langjähriger Hindernisse bei der Umsetzung von ESG-Zielen
- Die Hälfte der weltweit tätigen Investoren (54%) gibt an, dass die Kontinuität und Verlässlichkeit von Daten nach wie vor eine grosse Herausforderung für die Einbeziehung von ESG darstellen. Immerhin: Dieser Wert ist in den letzten zwei Jahren zurückgegangen (2021: 62%).
- Investoren greifen auf mehrere Quellen zurück, um Datenprobleme zu lösen: 40% verlassen sich auf das unternehmenseigene Research von aktiven Managern; 40% führen ihre eigenen ESG-Analysen durch.
- Da es keine branchenweit einheitliche Definition von ESG-Begriffen gibt, haben fast vier von zehn institutionellen Investoren (39%) ihre eigenen ESG-Definitionen aufgestellt, um sicherzustellen, dass ihre Teams einen einheitlichen Ansatz verfolgen. Mehr als ein Drittel (35%) haben zudem ihren eigenen internen Ansatz zur Kategorisierung von ESG-Fonds entwickelt.