UBS Global Wealth Report 2024 – Schweiz erneut auf Platz 1

Der globale Wohlstand nimmt stetig zu – und das gilt nicht nur für diejenigen Personen, die bereits grosse Vermögen besitzen. Es wird erwartet, dass sich die Aufwärtsmobilität bis zum Jahr 2030 verstärken wird. In der ferneren Zukunft gibt es Anzeichen für einen horizontalen Vermögenstransfer.

Im Jahr 2023 hat sich das Vermögenswachstum weltweit von seinem vorjährigen Rückgang um 3% erholt. Der Einbruch 2022 war grösstenteils auf Währungseffekte zurückzuführen, d.h. auf einen starken US-Dollar. Die Vermögenszunahme um 4,2% gleicht den Verlust von 2022 jedoch aus, unabhängig davon, ob sie in US-Dollar oder in lokalen Währungen ausgedrückt wird, und wurde durch das Wachstum in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit 4,8% sowie im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) mit 4,4% angetrieben. Da sich ausserdem die Inflation verlangsamte, übertraf das reale Wachstum im Jahr 2023 das nominale Wachstum, was zu einem inflationsbereinigten Anstieg des globalen Vermögens um fast 8,4% führte.

Es wird erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten rund 83 Billionen US-Dollar vererbt werden. Das entspricht in etwa dem Wert der gesamten Wirtschaftstätigkeit der Weltwirtschaft in einem einzigen Jahr.

Global Wealth Report 2024, UBS

Obwohl sich das globale Vermögen seit 2008 auf einem stetigen Aufwärtspfad befindet, hat das Wachstumstempo in fast allen Märkten nachgelassen. Die jüngste Ausgabe des «Global Wealth Report», der nun schon zum fünfzehnten Mal erscheint, beleuchtet die folgenden regionalen und demografischen Themen:

  • Im Jahr 2023 waren die Erwachsenen in der EMEA-Region im Durchschnitt am vermögendsten (166’000 US-Dollar), gefolgt von der APAC-Region (156’000 US-Dollar) und Nord- und Südamerika (146’000 US-Dollar), aber ihr durchschnittliches Vermögen wuchs seit 2008 mit rund 41% am langsamsten, verglichen mit 122% in der APAC-Region und 110% in Nord- und Südamerika während des gleichen Zeitraums.
  • Das Gesamtvermögen ist in der APAC-Region am schnellsten gewachsen – um fast 177% seit 2008 – und ging mit einem erheblichen Anstieg der Schulden einher, die im gleichen Zeitraum um über 192% zunahmen.
  • Obwohl der amerikanische Kontinent dem globalen Vermögensaufschwung im Jahr 2023 hinterherhinkt, haben sich insbesondere die Vereinigten Staaten dem Trend des verlangsamten Wachstums widersetzt und ihre durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 4% zwischen 2000 und 2010 auf 6% zwischen 2010 und 2023 erhöht.
  • Ein negatives Vermögenswachstum in US-Dollar zwischen dem Beginn des zweiten Jahrzehnts und 2023 ist nur in Griechenland, Japan, Italien und Spanien zu verzeichnen.
  • Auf individueller Marktebene ist die Schweiz weiterhin führend auf der Liste der durchschnittlichen Vermögen pro Erwachsene, gefolgt von Luxemburg, Hong Kong SAR und den Vereinigten Staaten.
  • Die grössten Vermögenszuwächse im Jahr 2023 verzeichneten die Türkei, Katar und Russland, wobei die Türkei mit einem beeindruckenden Wachstum von 157% alle anderen hinter sich liess.
  • Gegenwärtig weisen die Vereinigten Staaten, gefolgt von Festlandchina und dem Vereinigten Königreich, die höchste Anzahl von US-Dollar-Millionären auf, wobei die Vereinigten Staaten 38% der weltweiten Millionäre stellen. Der Prognose des Berichts zufolge wird die Zahl der Erwachsenen mit einem Vermögen von über einer Million US-Dollar bis 2028 in 52 der 56 untersuchten Märkte ansteigen, in Taiwan sogar um 50%.
  • Während das Durchschnittsvermögen in fast allen untersuchten Märkten deutlich höher ist als das Medianvermögen, ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Deutschland, der Schweiz, Israel und Mexiko seit 2008 ein stärkeres Wachstum des Medianvermögens im Vergleich zum Durchschnittsvermögen zu verzeichnen. Dies deutet darauf hin, dass das Vermögen von Erwachsenen in niedrigeren Vermögensklassen schneller gestiegen ist als das Vermögen von Erwachsenen in höheren Vermögensklassen.
  • Obwohl die Ungleichheit in schnell wachsenden Märkten im Laufe der Jahre tendenziell zugenommen hat, ist sie in mehreren entwickelten, reifen Märkten zurückgegangen und weltweit nimmt die Zahl der Erwachsenen in der niedrigsten Vermögensklasse stetig ab, während alle anderen stetig wachsen.

Wohlstandsmobilität und horizontaler Vermögenstransfer
Dem Bericht zufolge ist es über alle Vermögensstufen und über einen beliebigen Zeithorizont hinweg für alle Personen durchweg wahrscheinlicher, auf der Vermögensleiter aufzusteigen als abzurutschen. Die Analyse zeigt, dass etwa eine von drei Personen innerhalb eines Jahrzehnts in eine höhere Vermögensklasse aufsteigt, und über einen Zeitraum von dreissig Jahren steigt die Chance, die unterste Vermögensklasse zu verlassen, auf über 60%. Letztlich wird erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten rund 83 Billionen US-Dollar vererbt werden. Das entspricht in etwa dem Wert der gesamten Wirtschaftstätigkeit der Weltwirtschaft in einem einzigen Jahr. Ein bisher wenig beachteter Aspekt dieses Transfers ist, dass ein beträchtlicher Teil dieses Vermögens zunächst horizontal zwischen Ehepartnern und dann an die nächste Generation weitergegeben wird. In der Praxis bedeutet dies angesichts der vergleichsweise höheren Lebenserwartung von Frauen einen erheblichen Vermögenstransfer. Es wird erwartet, dass etwas mehr als 10%, d.h. etwa 9 Billionen US-Dollar, des grossen Vermögenstransfers zunächst horizontal vererbt werden, der grösste Teil davon in Amerika.

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