München und Frankfurt sind die am stärksten überbewerteten Wohnungsmärkte weltweit

UBS hat die Preise von Wohnimmobilien in 25 Grossstädten weltweit analysiert. Gemäss der Studie befinden sich fünf europäische Städte sowie auch Toronto und Hong Kong in der Blasenzone.

Gemäss dem UBS Global Real Estate Bubble Index weist die Hälfte aller analysierten Städte ein Blasenrisiko oder eine deutliche Überbewertung am Markt für Wohnimmobilien auf.

Beschleunigte Preisanstiege – weiter steigende Risiken in Europa
Der Euroraum ist die Region mit den meisten überhitzten Wohnungsmärkten. Die stärksten Warnsignale zeigen München und Frankfurt. Unmittelbar darauf folgen Paris und Amsterdam, für die ebenso wie für die beiden deutschen Städte ein Blasenrisiko besteht. Auch Zürich, Toronto und Hongkong zeigen starke Ungleichgewichte. Der Wohnungsmarkt von Vancouver liegt im Gegensatz zum Vorjahr in der Kategorie der überbewerteten Städte. Dies gilt ebenfalls für London, San Francisco, Los Angeles und in geringerem Masse auch für New York. Boston, Singapur und Dubai sind weiterhin fair bewertet. Das Gleiche gilt für Warschau, das erstmals in der Studie berücksichtigt wurde. Chicago bleibt als einziger Markt unterbewertet.

Sinkende Preise in Madrid, San Francisco, Dubai und Hongkong
Die inflationsbereinigten jährlichen Preissteigerungsraten haben sich in den letzten vier Quartalen im Durchschnitt beschleunigt. In vielen europäischen Metropolen sind die Preise um mehr als 5 Prozent gestiegen, allen voran in München, Frankfurt und Warschau. Die Preissteigerungsraten in den asiatischen und amerikanischen Städten bleiben ausser in Sydney weiter im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. Madrid, San Francisco, Dubai und Hongkong sind die einzigen Städte, in denen die Preise gesunken sind.

Zürich bleibt ein teures Pflaster
Zürich hat im letzten Jahrzehnt von allen Schweizer Wirtschaftsregionen die stärkste Preissteigerung verzeichnet. Der Wohnungsmarkt der Stadt war dabei von einem verhältnismässig rasch wachsenden Angebot geprägt. Die überwiegende Mehrheit der neu erstellten Wohnungen wurde allerdings letztlich vermietet. Der Markt für selbst genutzte Immobilien ist ausgetrocknet. Die Coronavirus-Krise hat bislang kaum Spuren hinterlassen. Tatsächlich ist die Nachfrage nach Wohnungen an Zentrumslagen in Zürich sogar gestiegen. Die hohe Zahlungsbereitschaft widerspiegelt die Erwartungen weiter steigender Preise sowie einer anhaltend hohen Investitionsnachfrage. Die Stadt ist deshalb neu in den Blasenrisikobereich gerutscht.

Selbst wenn es nicht zu einer breiten Marktkorrektur kommt, dürfte das Potenzial für weitere Kapitalgewinne ausgeschöpft sein.

Matthias Holzhey, Hauptautor der Studie und Leiter Swiss Real Estate Investments bei UBS CIO Global Wealth Management

In Genf ist sowohl das Preisniveau, als auch der Indexwert tiefer als in Zürich. Nach dem jüngsten Preisanstieg hat der Wohnungsmarkt in Genf jedoch seine Verluste aus der Zeit von 2013 bis 2016 ausgeglichen. Hinzu kommt, dass Eigenheimbesitz dank niedriger Hypothekenzinsen und überhöhter Marktmieten weiterhin attraktiv ist. Die Stadt profitiert zudem davon, dass sie international ausgerichtet ist und trotz eingeschränkter Erschwinglichkeit weiterhin ausländische Staatsangehörige anzieht.