Zwei Drittel der Angestellten in Europa kehren nach der Pandemie nur ungern ins Büro zurück

Arbeitgeber müssen die neuen Anforderungen der Angestellten an den Arbeitsplatz verstehen um neue Talente zu gewinnen, zu binden und zu motivieren. Pendler-Beiträge und ein flexibler Arbeitsplatz locken Angestellte am ehesten zurück ins Büro.

Zwei Drittel der Büroangestellten (64%) zögern in Bezug auf die Rückkehr an ihren Büroarbeitsplatz. Die stärksten Einflussfaktoren dafür sind lange Anfahrtswege, die fehlende Work-/Life Balance sowie ein ineffektiver Arbeitsplatz. Das zeigt eine neue europäische Studie des auf die Büroplanung spezialisierten Unternehmens Unispace.

Die globale Pandemie hat nicht nur unsere Arbeitsweise verändert. Sie hat auch die Art und Weise verändert, wie Mitarbeitende den Arbeitsplatz erleben möchten. Gleichzeitig müssen diejenigen, die im vergangenen Jahr in einer abgeschiedenen Umgebung produktiv arbeiten konnten, den Wert einer Rückkehr ins Büro erkennen.

Lawrence Mohiuddine, CEO EMEA, Unispace

Die Studie kombiniert die Ergebnisse einer Umfrage in Deutschland unter 3’000 Angestellten und 2'750 Arbeitgebern in Unternehmen mit über 50 Angestellten sowie Interviews unter Führungskräften auf globalem Level in den Bereichen Immobilien, Personal und Betriebsleitung. Wie sich zeigt, besteht trotz der arbeitnehmerseitigen Zurückhaltung an den Büroarbeitsplatz zurückzukehren, eine weitreichende Übereinstimmung in Bezug auf künftige hybride Arbeitsplatzmodelle. 69% der Angestellten erwarten, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft wieder physisch im Büro arbeiten werden. Die Daten zeigten zudem eine deutlich höhere Bereitschaft der jüngeren Generation ins Büro zurückzukehren. 69% der 18- bis 34-jährigen Angestellten wünschen sich entweder eine komplette Rückkehr ins Büro oder ein hybrides Arbeitsplatzmodell. Dieser Trend weist auf den Wunsch hin, nicht nur von Gleichaltrigen zu lernen und die eigene Karriere damit zu beschleunigen, sondern auch vom Bedürfnis nach sozialen und physischen Elementen, die eine zeitgemässe Büroumgebung bietet.

Gründe für die mangelnde Rückkehrbereitschaft
Mehr als vier Fünftel (86%) der Angestellten sind laut der Umfrage der Meinung, dass mit der Arbeit von zu Hause aus eine bessere Work-/Life-Balance verbunden ist. Darüber hinaus gaben 79% der Mitarbeitenden an, dass es ihnen finanziell besser geht, wenn sie von Zuhause aus arbeiten können. Das Pendeln war mit 27% der zweithäufigste Grund für die mangelnde Rückkehrbereitschaft. Dies wird auch durch die 80% der Befragten belegt, die angaben, dass sie eher bereit wären zurückzukehren, wenn der Arbeitgeber die Pendler-Beiträge leisten würde. Erstaunliche 95% der Angestellten gaben zudem den Wunsch an, ihre Büroräumlichkeiten zu verändern, mit Optionen auf mehr Platz im Freien, Zugang zu Ruhe- und Gemeinschaftszonen und generell mehr und besserem Komfort. Die Möglichkeit auf ein bezahltes Mittagessen am Arbeitsplatz steht ebenfalls weit oben auf der Wunschliste ­– 79% der Angestellten nannten dies als einen Rückkehrgrund.

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