Die Rolle von Derivaten bei nachhaltigen Investments
Asset Manager setzen Derivate und strukturierte Produkte ein, um finanzielle Ziele zu erreichen, Portfolios zu optimieren und die Liquidität effizient zu verwalten. Diese Instrumente sind integrale Bestandteile sowohl konventioneller als auch nachhaltiger Portfolios. Swiss Sustainable Finance (SSF) geht in einer neuen Publikation auf die Auswirkungen von Derivaten auf die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ein. Der Bericht dient als umfassender Leitfaden und bietet Asset Managern Einblicke, wie sie den Einsatz von Derivaten mit Nachhaltigkeitszielen in Einklang bringen und die Transparenz verbessern können.
In der Vermögensverwaltung investieren die Kunden häufig in Fonds oder Mandate mit einer vielfältigen Mischung aus traditionellen Anlagen, Derivaten und strukturierten Produkten. Während Derivate eine zentrale Rolle bei der Erreichung finanzieller Ziele spielen, tragen Asset Manager von nachhaltigen Anlagen die Verantwortung, diese Instrumente mit definierten Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen. Insbesondere die Transparenz beim Einsatz von Derivaten wird als Eckpfeiler einer guten Marktpraxis angesehen, und ebenso wichtig ist es, den Kunden transparent zu kommunizieren, welchen Einfluss Derivate auf ihre Nachhaltigkeitsziele haben.
Hendrik Kimmerle, Senior Project Manager, SSFDamit die Nachhaltigkeitsziele der Kunden vollständig mit den Produkten in Einklang gebracht werden können, ist Transparenz bei der Verwendung von Derivaten von zentraler Bedeutung.
Nachhaltigkeitsbezogene Herausforderungen in Verbindung mit Derivaten
Der SSF-Bericht identifiziert nachhaltigkeitsbezogene Herausforderungen im Zusammenhang mit Derivaten, wobei der Schwerpunkt auf drei kundenrelevanten Aspekten liegt: Marktsignal und Exposition zu zugrundeliegenden Wertpapieren, damit verbundene Eigentumsrechte und Transparenz in der Berichterstattung. Die neue Publikation mit dem Titel «The Role of Derivatives in Sustainable Investing» wurde mit Unterstützung einer SSF-Fokusgruppe erarbeitet und bietet konkrete Anleitungen dazu, wie bei nachhaltigen Anlagen die Nutzung von Derivaten auf Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet werden und die Transparenz verbessert werden kann. Sabine Döbeli, CEO von SSF, merkt an, dass «Derivate zwar eine Schlüsselrolle im Portfoliomanagement nicht nur für traditionelle, sondern auch für nachhaltige Produkte spielen, die Diskussionen über die Herausforderungen und die Transparenz aber erst am Anfang stehen». Hendrik Kimmerle, Senior Project Manager bei SSF und Autor des Berichts, kommentiert weiter: «Damit die Nachhaltigkeitsziele der Kunden vollständig mit den Produkten in Einklang gebracht werden können, ist Transparenz bei der Verwendung von Derivaten von zentraler Bedeutung.»
SSF-Leitfaden zur Verwendung von Derivaten in nachhaltigen Produkten
Der Bericht behandelt drei Bereiche, für die SSF praktische Hinweise gibt. Erstens unterstreicht er, wie wichtig es ist, einen zeitlich gewichteten Schwellenwert für Indexderivate festzulegen, um unbeabsichtigte Nebeneffekte auf Nachhaltigkeitsziele der Kunden zu vermeiden und gleichzeitig eine neutrale Anlagekategorie für Instrumente zu schaffen, die für das Risiko- und Liquiditätsmanagement relevant sind, aber nur begrenzte Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsziele haben. Zweitens empfiehlt der Bericht, Emittenten von strukturierten Produkten auszuwählen, die über eine etablierte Stewardship-Politik verfügen, so dass die Vermögensverwalter glaubwürdige Engagement-Strategien verfolgen können. Drittens wird Vermögensverwaltern empfohlen, ihren Kunden grösstmögliche Transparenz zu bieten und ESG-Kennzahlen für Derivate sowie ESG-Kennzahlen für Emittenten strukturierter Produkte zu verwenden.
Die detaillierte SSF-Publikation «The Role of Derivatives in Sustainable Investing» findet sich hier.