Auf dem Weg in eine neue Ära der Investitionen in erneuerbare Energien

Die Herausforderung für unseren Planeten wird immer deutlicher. Die globalen Temperaturen sind seit der Industrialisierung angestiegen und werden weiter ansteigen, wenn nicht gehandelt wird. Um den Temperaturanstieg um 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen, sind grosse und schnelle Veränderungen erforderlich. Die Welt bewegt sich auf einen Wandel zu, der bereits unaufhaltsam ist.

Um diesen Übergang zu erreichen, sind in den kommenden Jahrzehnten jährliche Investitionen von mehr als 2 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erforderlich, das derzeit bei rund 90 Billionen Dollar liegt. Ausserdem müssen sich nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) die jährlichen weltweiten Investitionen in saubere Energie bis 2030 mehr als verdreifachen und etwa 4 Billionen Dollar erreichen, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die Coronavirus-Pandemie hat den grössten Rückgang der CO2-Emissionen in der Weltgeschichte bewirkt, aber wenn man an den Preis denkt, den wir dafür zahlen müssen, ist das kein Weg, den Kohlenstoff-Fussabdruck zu reduzieren. Es gibt Schätzungen, dass die Emissionen bis 2020 um etwa 4 % gesunken sind. Wir müssen jedoch nachhaltigere und stabilere Lösungen umsetzen.

In dieser Hinsicht sind die Politik und die Regulierung der Regierung entscheidend. Es gibt wichtige Katalysatoren zu berücksichtigen, die wie Rückenwind wirken. Zum Beispiel die Ankunft von Joe Biden als Präsident der Vereinigten Staaten, der zum Pariser Abkommen zurückgekehrt ist, einen Infrastrukturplan vorsieht, um die Wirtschaft viel nachhaltiger zu machen, und die Führungsrolle beim Klimawandel wieder übernommen hat. Ebenso sind in Europa der grüne Konjunkturplan, der Aktionsplan für nachhaltige Finanzen innerhalb der EU oder die Prognose, im Jahr 2050 null Emissionen zu haben, sehr relevante Katalysatoren vor Ort. Die Weltmächte machen in diesem Bereich Fortschritte. Auch China hat sich zur Klimaneutralität bis 2060 verpflichtet.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) müssen sich die jährlichen weltweiten Investitionen in saubere Energie bis 2030 mehr als verdreifachen und etwa 4 Billionen Dollar erreichen, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Mikko Ripatti, Senior Client Portfolio Manager, DNB Asset Management

Ausserdem werden die Preise für erneuerbare Energien immer günstiger und wettbewerbsfähiger und sind nicht mehr so stark von staatlichen Subventionen abhängig. Vorschriften waren in der Vergangenheit sehr wichtig, aber das ändert sich sehr schnell. Wind und Solar sind schon jetzt billiger als Kohle und Gas. Des Weiteren sinken die Batteriepreise sehr schnell. Das ist entscheidend, denn niedrigere Preise für alternative Energien müssen ohne Subventionen auskommen. Das allein wird die Umstellung ermöglichen, und in der Tat findet sie bereits statt.

Die Fortschritte sind beträchtlich und die Ziele sind sehr ehrgeizig: In 30 Jahren müssen wir die Art der Energieerzeugung komplett verändern. Die Transformation muss von einem Schema, in dem derzeit etwa 80 % des Energieverbrauchs auf fossile Brennstoffe entfallen, zu einem Modell übergehen, in dem im Jahr 2050 Strom (erneuerbare Energien) 80 % des Energieverbrauchs ausmachen wird. Darüber hinaus stellt die IEA fest, dass zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen im Jahr 2050 fast 90 % der weltweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stammen müssten, wobei Solar-PV und Wind zusammen fast 70 % ausmachen würden. Dies ist die eigentliche Herausforderung der Elektrifizierung, um nachhaltiger zu werden. Die Frage ist, in dem Wissen, dass sich die globale Umwelt in Richtung grösser Nachhaltigkeit bewegt, bei der erneuerbare Energien eine wichtige Rolle spielen können, wie man investieren kann, um von dieser neuen Ära, die bereits im Gange ist, zu profitieren.

Eine Person erzeugt auf der Welt etwa 1 kg Abfall pro Tag. Die Ressourcen müssen besser genutzt werden. Das Wegwerfkonzept ist nicht nachhaltig.

Mikko Ripatti

Wir unterteilen die Hauptchancen in vier Hauptbereiche, aber mit dem gleichen Kriterium für alle: Investitionen in Anbieter nachhaltiger Lösungen, die zur Verbesserung des Klimas und der Umwelt beitragen. Erstens setzen wir auf saubere Energie, also solche aus erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windenergie. Die zweite Gruppe ist die der Elektrifizierung, wie bei Autos oder Bussen, für die eine tiefgreifende Transformation notwendig ist. Ausserdem konzentrieren wir uns auf die Energieeffizienz oder, was dasselbe ist, die Reduzierung der Energiemenge, die für die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen benötigt wird, wie z. B. die Isolierung eines Hauses oder die Installation von LED-Beleuchtung. Und schliesslich wäre ein weiteres Thema die Kreislaufwirtschaft. Eine Person erzeugt auf der Welt etwa 1 kg Abfall pro Tag. Die Ressourcen müssen besser genutzt werden. Das Wegwerfkonzept ist nicht nachhaltig.

In diesem Bereich gibt es interessante Ideen, die man im Auge behalten sollte, wie z.B. Enel, ein multinationaler Produzent und Verteiler von Elektrizität und Gas, First Solar, ein amerikanischer Hersteller von Solarmodulen und ein führendes Unternehmen in seinem Bereich. Aber auch Wärtsila oder Vestas, die zum Bereich der erneuerbaren Energien gehören. Dies sind Beispiele für Unternehmen, die gut aufgestellt sind, um von diesem Rückenwind im Bereich der erneuerbaren Energien zu profitieren.

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