Steuer-Experten dürfen sich auf mehr Lohn freuen – Informatiker auch
Die Corona-Krise verändert die Prioritäten von Schweizer Führungskräften. Nach wie vor sind ihnen die Unternehmenskultur und flexible Arbeitsmodelle wichtig (erstes und zweites Kriterium für die Zufriedenheit von Führungskräften, sowohl 2021 als auch 2022), dennoch legen sie nun auch mehr Wert auf ihren Lohn. Tatsächlich ist die Entlohnung nun das drittwichtigste Kriterium für die Arbeitszufriedenheit von Schweizer Führungskräften, während sie davor nur auf dem sechsten Platz lag.
Nachdem sich die Wirtschaft erholt und der Einstellungsbedarf von Unternehmen erhöht hat, erwarten Führungskräfte, gemäss einer aktuellen Lohnstudie der Personalagentur Robert Walters, eine Form der Anerkennung und der Angleichung. So gehen 36% der Führungskräfte im Jahr 2022 von einer deutlichen Lohnerhöhung aus (das entspricht 13 Prozentpunkten mehr als in 2021) und 56% rechnen mit einem Bonus.
Christian Atkinson, Geschäftsführer Robert Walters SchweizAngesichts der aktuellen Inflation und des Wettkampfs um Talente wird eine Anpassung der Löhne erforderlich sein.
Bindung von Talenten als oberste Priorität der Unternehmen
Zusätzlich zu ihren Ambitionen hinsichtlich ihrer Entlohnung zeigen sich die Schweizer Führungskräfte auch zuversichtlich, was die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt in ihrem Berufsfeld angeht (71%): Jede zweite Führungskraft zieht es in Erwägung, im kommenden Jahr ihre Arbeitsstelle zu wechseln. Diese Bestrebungen bestätigen die Befürchtungen der Unternehmen, von denen sich 85% um die Bindung ihrer Mitarbeiter sorgen. Da sie sich der Personalknappheit auf dem Markt bewusst sind, können Führungskräfte eine neue Rolle und damit eine gewisse Vormachtstellung gegenüber Unternehmen einnehmen, welche bereits mit Schwierigkeiten bei der Personaleinstellung zu kämpfen haben. Tatsächlich zeigen sich 72% von ihnen angesichts des Mangels an Kompetenzen und Talenten besorgt.
Um auf diese Talentknappheit zu reagieren, müssen die Unternehmen noch flexibler werden. Der durch die Corona-Krise vorangetriebene technologische Fortschritt, insbesondere die Arbeit aus dem Home Office, hat Führungskräften vor Augen geführt, dass sie ihre Aufgaben auch über eine gewisse räumliche Distanz hinweg erledigen können, beschreibt Guillaume Blanchin, Geschäftsführer von Robert Walters in Genf, die Ausgangslage.
Welche Berufe sind 2022 besonders gefragt?
Zahlreiche Positionen werden im Jahr 2022 besonders gefragt sein: Hierbei handelt es sich um Berufe, die ein hohes Mass an Fachwissen erfordern und häufig in Sektoren angesiedelt sind, die in den aktuell häufig unbeständigen Zeiten besonders in den Fokus rücken. Die grössten Lohnzuwächse sind im Bereich Technologie zu verzeichnen.
- Die Stelle des Cyber Security Engineers wird 2022 die signifikanteste Lohnsteigerung erfahren (+17%). Durch die wachsende Anzahl und Vielfalt von Cyberangriffen in der Schweiz wird Cybersecurity eine Hauptpriorität von Unternehmen, was sie dazu veranlasst, diesen besonders gefragten Experten höhere Löhne zu bieten.
- Die Umstellung auf die Nutzung von Clouds im Zuge der digitalen Transformation betrifft mittlerweile sämtliche Branchen. Daher besteht eine hohe Nachfrage nach Cloud Engineers, deren Löhne um bis zu +8% steigen können.
- Zudem werden auch Berufe im Bereich der Datenverarbeitung von steigenden Löhnen profitieren (vor allem Data Engineer und Data Analytics Consultant, +7%), während sich die Unternehmen auf Bewerber aus dem Consulting-Bereich fokussieren, um dem erhöhten Bedarf an technischen Fähigkeiten und Fachkenntnissen nachzukommen.
Auch Berufe im Finanzwesen bleiben nicht unberücksichtigt; so wird die Entlohnung von Tax Specialists, abhängig von deren jeweiliger Erfahrung, um bis zu +6% steigen, da die Zahl von Transaktionen zunehmen wird.
Die detaillierten Ergebnisse der Lohnstudie 2022, welche von der Personalagentur Robert Walters erstellt wurde, finden sich hier.