US-Inflation springt auf 13-Jahres-Hoch

In den Vereinigten Staaten ziehen die Preise weiter an: Im Mai stiegen die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,0 Prozent. Das zeigen neue Daten des US-Arbeitsministeriums.

Die Inflation in den USA erreicht den grössten Schub seit Juli 2008. Auch die um Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Kerninflation nahm deutlich zu: Sie liegt nun bei 3,8 Prozent (siehe Grafik). Insbesondere Heizöl und Treibstoffe verteuerten sich stark (+ 50 Prozent).

Zinsängste scheinen jedenfalls unbegründet zu sein.

VermögensZentrum (VZ)

Hier darf man aber gemäss den Experten des VemögensZentrum (VZ) von einem Einmaleffekt ausgehen, denn der Grund für den starken Preisanstieg liegt in den aussergewöhnlich niedrigen Erdölpreisen vor einem Jahr. Länger beschäftigen dürften uns hingegen die Gebrauchtwagen, deren Preise um rund 30 Prozent anzogen. Die veränderten Pendler-Gewohnheiten der Amerikaner im Zuge der Pandemie dürften einen Teil der Verteuerung erklären. Weiter hadert die Branche mit dem globalen Mangel an Computerchips, der die Produktion an Neuwagen limitiert. Um fast ein Viertel verteuert haben sich zudem die Flugreisen. Hier dürfte der Preisanstieg auf eine Kombination aus höheren Energiepreisen und einem Nachholeffekt bei den Kunden zurückzuführen sein.

Rascher Anstieg der US-Inflation:

Die Konsumentenpreis- und die Kerninflation in den USA haben in den letzten Monaten stark angezogen.

Die Märkte scheinen aber damit zu rechnen, dass die Dynamik bei der Inflationsentwicklung bereits in absehbarer Zeit nachlassen und sich auf früheren Niveaus einpendeln wird. Bei der US-Notenbank Fed sieht man das ähnlich: Die derzeit steigenden Inflationsraten seien eine Folge der Pandemie und nur temporärer Natur, heisst es etwa. Zinsängste scheinen jedenfalls unbegründet zu sein. Denn die Fed hat deutlich signalisiert, in näherer Zukunft auch höhere Inflationsraten zu akzeptieren.

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