Multi-Asset-Strategien bieten besten Schutz vor Inflation

Anleihen generieren wegen der Inflation nur geringe reale Renditen. Für Anleger ist es daher sinnvoll, verschiedene Anlageklassen zu kombinieren.

Die vergangenen Monate haben es gezeigt: Eine Diversifikation mit rein traditionellen Anlageklassen kann Anleger nicht in jedem Marktumfeld vor Verlusten schützen. Wer jedoch in der Vergangenheit in eine Multi-Asset-Strategie mit alternativen Risikoprämien investiert hat, konnte das Portfolio besser vor Inflation und Marktverwerfungen schützen und attraktive risikoadjustierte Renditen erzielen. Investitionen in Aktien, Anleihen, Währungen und Schwellenländeranlagen bieten beispielsweise ein Engagement in längerfristiges Wachstum.

Wer in der Vergangenheit in eine Multi-Asset-Strategie mit alternativen Risikoprämien investiert hat, konnte das Portfolio besser vor Inflation und Marktverwerfungen schützen und attraktive risikoadjustierte Renditen erzielen.

Christian Lehr, Senior Investment Specialist, Nordea Asset Management

Gleichzeitig erhöhen diese Anlageklassen tendenziell das Risiko in einem Portfolio. Dies kann durch alternative Risikoprämien verschiedener Strategietypen und Anlageklassen ausgeglichen werden. Dazu gehören beispielsweise währungsbedingte Risikoprämien, Laufzeitprämien und die sog. Low-Risk-Anomalie, die besagt, dass weniger volatile Aktien häufig höhere risikobereinigte Renditen erzielen. Einerseits weisen solche Unternehmen unter anderem solidere Erträge, Dividenden und Aktienkurse auf, andererseits verfügen sie nicht selten auch über eine starke Preissetzungsmacht. Diese Kombination ermöglicht es Multi-Asset-Strategien, an Aufwärtsbewegungen der Märkte zu partizipieren, während sich Kursverluste weniger stark im Portfolio niederschlagen. Dies gilt sowohl für die Aktien- als auch für die Anleihenmärkte. Anleihen bieten derzeit hohe Renditen. Dennoch kann ein Portfolio dadurch nicht ausreichend diversifiziert werden. Der Grund dafür ist die Inflation, die einen erheblichen Teil der nominalen Renditen auffrisst. Unter dem Strich bleibt nur eine magere reale Rendite übrig.

Anders sieht es aus, wenn das Portfolio mit verschiedenen Anlageklassen angereichert wird. Dann sind je nach Inflationsniveau annualisierte Realrenditen von etwa 3 bis 6% (brutto) möglich.

Quellen: Nordea Investment Management, Bloomberg. Stand am: 30.04.2023. Die erwarteten Renditen sind brutto, ohne Gebühren, in Basiswährung und aus Sicht des Anlegers in EUR. Die erwartete Inflation bezieht sich auf die 10-Jahres-Erwartungen im EUR-Raum.

Das Gleiche gilt für das Risiko. Anleihen sind nicht so sicher, wie viele denken, und selbst Staatsanleihen können mitunter erhebliche Kapitalverluste verursachen. Von April 2013 bis April 2023 haben die Staatsanleihen Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens mit einer Laufzeit von sieben bis zehn Jahren zeitweise bis zu 24% an Wert verloren. Liquiden alternative Multi-Asset-Strategien hingegen konnten im gleichen Zeitraum je nach Risikoprofil maximale Verluste von nur -5,3% bis -11,7% verzeichnen.

Quellen: Nordea Investment Management, Bloomberg. Betrachteter Zeitraum: 30.04.2013 bis 30.04.2023.

Insgesamt verbessern Multi-Asset-Strategien das Risiko-Ertrags-Profil eines Portfolios und zielen darauf ab, eine höhere Gesamtrendite bei geringerer Volatilität zu erzielen – insbesondere in einem inflationären Umfeld.

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