Automatisierung im Trend: Wenn der Roboter das Portfolio beflügelt

Im Anlagejahr 2021 bieten die Robotik-Branche sowie Dynamiken im Bereich Automatisierung Potenziale, die für Zuversicht sorgen können.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind umfassend. Sie dürften sich in einem Investitionskontext auch auf den Bereich der Automatisierung auswirken. Vor diesem Hintergrund sind fünf Entwicklungen im Auge zu behalten.

  • Mehr automatisierte Fertigungslinien
    Die Störung der internationalen Lieferketten im letzten Jahr hat die Unternehmen gewissermassen gezwungen, ihre internationalen Fertigungsprozesse und den Einkauf wichtiger Komponenten zu überdenken. Zwar wird die Umstrukturierung der Lieferketten einige Zeit dauern, aber wir meinen, dass dadurch zusätzliche Investitionen in den USA und Europa getätigt werden können. Hinzu kommt, dass die Kostenvorteile der Auslagerung in Schwellenländer jedes Jahr geringer werden. Zusätzliche Investitionen in Fertigungsstätten vor Ort werden häufiger in Robotik und Automatisierung fliessen, was diesem Thema aus unserer Sicht zugutekommt.
  • Investitionen zur Unterstützung des Onlinehandel
    Die Online-Handelsvolumina sind während der Lockdowns erheblich gestiegen. Davon haben Unternehmen mit einer starken Internetpräsenz profitiert, während Firmen, die in puncto Digitalisierung noch nicht so weit sind, gelitten haben. Ein Teil dieser aktuellen Verlagerung zum Onlinehandel ist vorübergehend, aber wir glauben, dass sich einige Kaufgewohnheiten dauerhaft ändern werden. Wir erwarten hohe Investitionen in Logistik- und Fulfillment-Zentren zur Förderung des Onlinegeschäfts, weil viele Unternehmen hier noch Nachholbedarf haben. Dieser Anstieg der Investitionen dürfte zahlreichen Automationsausrüstern zugutekommen (etwa Robotikanbietern, Sensorherstellern, Bildverarbeitungsspezialisten).

Zusätzliche Investitionen in Fertigungsstätten vor Ort werden häufiger in Robotik und Automatisierung fliessen.

Tom Riley, AXA Investment Managers
  • Schnelle Verbreitung der E-Mobilität
    Das Kundeninerinteresse an Elektrofahrzeugen beginnt merklich zu steigen. Die Preise gehen zurück, die Batterietechnologie wird besser, und grüne Mobilitätslösungen rücken in den Mittelpunkt. Weniger bekannt ist allerdings, dass zur Herstellung dieser neuen Elektroautos und ihrer Batterien hohe Investitionen notwendig sind. Wichtig ist, dass zurzeit über Investitionen nachgedacht wird, die Fahrzeuge betreffen, die erst in 12 bis 24 Monaten produziert werden. Der Automobilsektor nutzt die Automation am stärksten. Deshalb dürften sich die Aussichten für relevante Zulieferer, beispielsweise von Industrierobotern, Lasertechnik und Bildverarbeitungssystemen, verbessern.
  • Neue Chancne durch 5G
    Weltweit kommen immer mehr 5G-fähige Mobiltelefone an den Markt. Davon profitieren Anbieter von Automationskomponenten, die zu ihrer Herstellung benötigt werden und Hersteller von Halbleitern, die in 5G-Geräten verbaut werden. Die Unterhaltungselektronikproduzenten sind neben den Automobilherstellern der zweite grosse Abnehmer von Industrierobotern. In Zukunft wird die starke Verbreitung von 5G Konnektivität und Kommunikation verbessern, was aus unserer Sicht die Entwicklung von smarten und automatisierten Fabriken und internetfähigen Fahrzeugen vorantreibt.
  • Neue Märkte für Roboter
    Durch Innovationen werden Robotik und Automation in immer mehr Ländern und Branchen eingesetzt. Dazu zählen die Nahrungsmittelverarbeitung (weniger Verunreinigungsrisiko, bessere Qualitätskontrolle und weniger Abfall) und das Gesundheitswesen mit digitaler medizinischer Betreuung und robotergestützten OPs. Bislang werden Operationen weltweit noch verhältnismässig selten von Robotern durchgeführt, die meisten in den USA. Wir erwarten daher für die nächsten Jahre eine stärkere Verbreitung dieser Technologie auf der ganzen Welt.