Global Wealth Report 2022: Rekordwachstum des Vermögens im letzten Jahr

Im Jahr 2021 wurde ein signifikantes Vermögenswachstum verzeichnet – zum Jahresende belief sich das globale Vermögen zu den geltenden Wechselkursen auf USD 463,6 Bio., ein Plus von 9.8%. Das Vermögen je Erwachsenen stieg um 8.4% auf USD 87’489. Ohne Wechselkursbewegungen erhöhte sich das weltweite Gesamtvermögen 2021 um 12.7%, was dem stärksten jemals verzeichneten Jahresanstieg entspricht. Allerdings könnten im laufenden Jahr Faktoren wie Inflation, steigende Zinssätze und eine rückläufige Vermögenspreisentwicklung das beeindruckende Wachstum des letzten Jahres wieder zunichtemachen.

Das Vermögen privater Haushalte hatte 2021 kräftig zugelegt. Der Auslöser dafür waren breite Kursgewinne bei Aktien und ein günstiges Umfeld dank der Zinssenkungen der Zentralbanken im Jahr zuvor, welche allerdings den Inflationsdruck erhöhten. Die Zinserhöhungen im Jahr 2022 haben sich bereits jetzt negativ auf die Anleihe- und Aktienkurse ausgewirkt und dürften auch Anlagen in nicht finanzielle Vermögenswerte belasten. Durch Inflation und höhere Zinssätze könnte sich das Vermögenswachstum von Privathaushalten in naher Zukunft verlangsamen, auch wenn das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) in dem für dieses Jahr prognostizierten relativ schnellen Tempo ansteigt.

Veränderung des USD-Wechselkurses, der Aktienkurse sowie der Immobilienpreise 2021 in Prozent:

Quellen: James Davies, Rodrigo Lluberas und Anthony Shorrocks, Credit Suisse Global Wealth 

Vermögensverteilung 2021 – globale Vermögensungleichheit in diesem Jahrhundert rückläufig
Der Vermögensanteil der weltweit vermögendsten 1% stieg im zweiten Jahr in Folge und lag 2021 bei 45.6% gegenüber 43.9% im Jahr 2019. Die Zahl der US-Dollar-Millionäre erhöhte sich im Jahr 2021 um 5.2 Mio. und lag zum Jahresende bei 62.5 Mio. weltweit. Dieser Anstieg von 9% lag geringfügig über dem Vermögenszuwachs je Erwachsenen von 8.4%, jedoch unter dem Anstieg des Median-Vermögens von 9.5 . Die Zahl äusserst vermögender Personen (Ultra High Net Worth Individuals; UHNWI) legte im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von 21% wesentlich schneller zu. Die meisten neuen UNHW wurden in den USA verzeichnet (30’470), gefolgt von China (5200). Weitere Länder, welche mehr als tausend neue UNHW hinzugewannen, waren Deutschland (1750), Kanada (1610) und Australien (1350). Nur in wenigen Ländern sank die Zahl dieser Personen. Den stärksten Rückgang wiesen die Schweiz (- 120), die SVZ Hongkong (- 130), die Türkei (- 330) und Grossbritannien (- 1130) vor.

Unsere Prognose lautet, dass das globale Vermögen je Erwachsenen bis 2024 die Schwelle von 100’000 US-Dollar überschreiten wird und die Zahl der Millionäre in den kommenden fünf Jahren auf über 87 Millionen ansteigen wird.

Nannette Hechler-Fayd’herbe, Chief Investment Officer Region EMEA, Credit Suisse

Bei den Vermögenspreisen wurden 2022 bereits Verluste verbucht – es ist mit einer Umkehr des Trends vom letzten Jahr zu rechnen. Eine detaillierte Analyse des Median-Vermögens innerhalb einzelner Länder sowie auf weltweiter Basis verdeutlicht, dass die globale Vermögensungleichheit in diesem Jahrhundert aufgrund des schnelleren Wachstums in den Schwellenländern zurückgegangen ist. Das globale Median-Vermögen ist etwa doppelt so schnell gestiegen wie das globale Vermögen je Erwachsenen und deutlich schneller als das globale BIP. So konnten Durchschnittshaushalte in den letzten zwei Jahrzehnten Vermögen aufbauen.

Vermögensausblick – Zuwachs bleibt bis 2026 trotz hemmender Faktoren ungebrochen
Die weltweite Inflation und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dürften in den nächsten Jahren die reale Vermögensbildung beeinträchtigen. Dennoch wird erwartet, dass das globale Vermögen in nominalen US-Dollar bis 2026 um USD 169 Bio. ansteigen wird, was einem Zuwachs von 36% entspricht. Auf die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen entfallen derzeit 24% des Gesamtvermögens, doch sie werden in den kommenden fünf Jahren für 42% des Vermögenszuwachses verantwortlich zeichnen. Länder mit mittleren Einkommen werden als Haupttreiber globaler Trends fungieren. Das globale Vermögen je Erwachsenen wird bis 2026 voraussichtlich um 28% steigen und 2024 die Schwelle von USD 100’000 überschreiten. Auch die Zahl der Millionäre wird sich in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich deutlich erhöhen und die Marke von 87 Millionen erreichen. Bei den UHNWI wird eine Zunahme auf 385’000 erwartet.

Der detaillierte «Global Wealth Report 2022» findet sich hier.