Die SNB dürfte die Zinsen heute erneut erhöhen
Die SNB dürfte an ihrer heutigen Sitzung trotz der gegenwärtigen Turbulenzen an den Finanzmärkten die Zinsen ein weiteres Mal um 0.5% erhöhen. Dies aufgrund der höher als erwarteten Inflation im Februar und den besser als erwarteten Konjunkturdaten.
Ich denke, dass die SNB-Spitze um Thomas Jordan versuchen wird, die verschiedenen Ebenen auseinander zu halten: Einerseits die Banken-Probleme in den USA, die im Zusammenhang stehen mit den massiven Zinserhöhungen der amerikanischen Zentralbank. Andererseits das Problem des Vertrauensverlustes in die Credit Suisse, was hierzulande kaum etwas mit den Zinsentscheidungen der SNB zu tun hatte. Ebenso wird die SNB klar machen, dass sie als «Lender of last resort» dem Schweizer Finanzplatz zur Seite steht und wachsam auf die Entwicklung an den Märkten schaut. Ihr Hauptziel, die Senkung der Inflation, wird sie aber auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
Reto Cueni, Chefökonom, VontobelDie SNB wird klar machen, dass sie als 'Lender of last resort' dem Schweizer Finanzplatz zur Seite steht und wachsam auf die Entwicklung an den Märkten schaut.
Vorausschauend dürfte die SNB weiterhin ihre Zinsstrategie an die kommenden Inflations- und Konjunkturdaten knüpfen, wobei allen klar ist, dass weitere Verwerfungen an den Kapitalmärkten auch die SNB-Zinspolitik beeinflussen würden. In einem solchen Fall könnten bereits die erwarteten 1.5% den maximalen Leitzins darstellen. Im «normalen» Fall, ohne weitere Verwerfungen an den Kapitalmärkten, erwarte ich eine Zinsspitze von 2% in der Schweiz, welche die SNB an ihrer Sitzung im Juni erreichen dürfte.