Der Bitcoin ist auf einem Höhenflug

Der aktuelle Höhenflug des Bitcoins stellt die meisten Anlageklassen in den Schatten. Der Kursanstieg der Kryptowährung zeigt, dass sie von immer mehr Anlegern umgarnt wird.

15 Jahre nach der ersten Bitcoin-Zahlung schiesst der Preis für die wohl bekannteste Kryptowährung in die Höhe und nähert sich einem neuen Allzeithoch an. Seit dem Jahrestief im April konnten Anleger sich über ein Plus von rund 30 Prozent freuen. Noch deutlicher fällt das Kursplus aus, wenn man die Entwicklung seit Anfang September 2024 betrachtet. In dieser Zeit hat sich der Wert von Bitcoin fast verdoppelt.

Bei 21 Millionen Bitcoins ist Schluss; mehr gibt das System nicht her.

Bryan Haag, Experte für Kryptowährungen, VZ VermögensZentrum

Zur guten Stimmung beim Bitcoin dürfte beigetragen haben, dass der erste Gesetzentwurf der Trump-Regierung zur Regulierung des Kryptomarkts in den USA eine entscheidende Hürde genommen hat. Innerhalb dieser Euphorie ist Bitcoin mit einem Marktwert von 2,1 Billionen Dollar bereits die sechstwertvollste Anlage weltweit und damit mehr Wert als Unternehmen wie Alphabet (Google), Saudi Aramco oder Berkshire Hathaway. Bitcoin unterscheidet sich von den herkömmlichen Währungen vor allem dadurch, dass es sich nicht per Knopfdruck beliebig vermehren lässt wie Euro, US-Dollar oder Franken. Zwar nimmt auch die Anzahl an Bitcoins durch das «Mining» laufend zu. Eine fixe Obergrenze ist aber definiert: Bei 21 Millionen Bitcoins ist Schluss; mehr gibt das System nicht her.

Renditen von Anlageklassen im Vergleich

Renditezahlen in CHF, per 31. Dezember 2024 auf 100 indexiert. Quelle: Bloomberg

Bislang wurden etwa 19,9 Millionen Bitcoin «gemined» bzw. «geschürft». Für diese Arbeit, bei der der Blockchain in einem komplizierten Verfahren ein weiterer Block hinzugefügt wird, werden die Miner mit ihren rund um die Uhr laufenden Hochleistungscomputerfarmen mit genau 3,125 neu erstellten Bitcoins entlohnt. Bei einem Kurs von 105’000 US-Dollar pro Bitcoin – wie etwa derzeit – sind das 328’000 US-Dollar bzw. rund 272’000 Franken. Und etwa alle zehn Minuten entstehen weitere 3,125 Bitcoin-Einheiten. Wichtig ist: Die Entlohnung für das Mining wird ungefähr aller vier Jahre halbiert, womit die Bitcoin-Menge immer langsamer wächst. Letztmalig kam es im vergangenen Frühjahr zu diesem sogenannten «Halving». Zuvor erhielten die Miner 6,25 Bitcoin. Die Inflation des Bitcoins nimmt daher allmählich ab, bis die Zahl von 21 Millionen erreicht ist. Das wird aber erst im nächsten Jahrhundert der Fall sein. Diese begrenzte Verfügbarkeit des Bitcoins ist auch im Vergleich mit anderen Anlageklassen ein wichtiges Argument. Gold beispielsweise ist zwar auch nicht grenzenlos vorhanden, doch niemand kann mit Gewissheit sagen, wie viele Tonnen davon noch in der Erde stecken.

Hohe Risiken
Die jüngste Aufwärtsbewegung von Bitcoin schürt das Interesse von Anlegern, die ebenfalls von den steigenden Kursen profitieren möchten. Doch wer jetzt Geld in Kryptowährungen anlegen möchte, sollte einige Punkte beachten. Die digitalen Währungen können in einem Portfolio mit breit gestreuten Risiken als Beimischung sinnvoll sein. Allerdings sollte man beachten, dass Kryptowährungen wie Bitcoin ein hohes Risiko beinhalten. Die Preise können stark schwanken, und es besteht die Gefahr eines Totalverlusts. Zudem gilt für diese Anlagen das Gleiche wie etwa für Aktien: Man sollte nur in etwas investieren, das man versteht. Beim Bitcoin sollte man ein gutes technisches Verständnis mitbringen. Man sollte sich vor einer Anlage unbedingt über die Einzelheiten und Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten informieren.

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