Neues US-Gesetz macht Stablecoins salonfähig

Aufbauend auf JPMorgans Erfolg seines JPM Coin, der täglich Transaktionen in Milliardenhöhe verarbeitet, meldet das Unternehmen nun Marke «JPMD2» für den Handel mit digitalen Vermögenswerten, Zahlungen und möglicherweise einen Stablecoin an. JPMorgan unterstreicht damit sein wachsendes Engagement für Blockchain-Innovationen.

Dieser Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich das regulatorische Umfeld in den USA zunehmend klarer abzeichnet und Vorschläge wie der «Genius Act» den Weg für eine breitere Beteiligung institutioneller Akteure ebnen. Mit zunehmender Klarheit dürften weitere Banken folgen, was die Akzeptanz beschleunigen und die Integration von Kryptowährungen in das Finanzsystem vertiefen würde.

«Genius Act» in den USA reguliert Stablecoins
Die Verabschiedung des «Genius Act» durch den Senat mit 66 zu 32 Stimmen signalisiert einen bedeutenden Impuls für die Schaffung eines bundesweiten Regulierungsrahmens für Stablecoins. Der Gesetzentwurf enthält klare Lizenzierungsstandards, Reservevorschriften und Konsumentenschutzmassnahmen – Komponenten, die das Vertrauen in den Markt erheblich stärken und sowohl Emittenten als auch Investoren die lang erwartete Klarheit verschaffen könnten. Ausserdem versetzt er die USA in eine Führungsposition bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte in einer Zeit, in der der globale Wettbewerb immer intensiver wird.

Der Stablecoin-Markt hat eine Marktkapitalisierung von 250 Milliarden US-Dollar überschritten und damit einen bedeutenden Meilenstein erreicht.

Vugar Usi Zade, Chief Operating Officer, Bitget

Allerdings bleiben noch Lücken. Der Gesetzentwurf berücksichtigt Offshore-Emittenten von Stablecoins wie Tether, die weiterhin eine überproportionale Rolle in der globalen Liquidität spielen, nicht vollständig. Für in den USA ansässige Emittenten wird die Einhaltung der Vorschriften nun mit höheren Kosten verbunden sein, was wahrscheinlich die Konsolidierung des Marktes beschleunigen und ressourcenstarke Akteure begünstigen wird, die die neuen Schwellenwerte erfüllen können. Dies bringt zwar zusätzliches Vertrauen und Stabilität für regulierte Angebote, aber die endgültige Form des Gesetzentwurfs und seine Durchsetzung werden letztlich darüber entscheiden, wie transformativ er für die Branche sein wird.

Stablecoin-Wachstum über 250 Milliarden US-Dollar
Der Stablecoin-Markt hat eine Marktkapitalisierung von 250 Milliarden US-Dollar überschritten und damit einen bedeutenden Meilenstein erreicht, der durch mehr regulatorische Klarheit und die zunehmende Akzeptanz von DeFi-Plattformen (Decentralized Finance) vorangetrieben wurde. Dieses Wachstum spiegelt einen allgemeinen Wandel in der Landschaft der digitalen Vermögenswerte wider, in der Stablecoins zunehmend für grenzüberschreitende Zahlungsüberweisungen und als Brücke zwischen traditionellen Finanzsystemen und Blockchain-basierten Systemen genutzt werden. Die Integration von Stablecoins in DeFi-Plattformen war ein entscheidender Katalysator, der neue Möglichkeiten für Finanztransaktionen und -dienstleistungen eröffnet hat. Regulatorische Entwicklungen, wie die Verabschiedung des «Genius Act» im US-Senat, haben das Vertrauen in Stablecoins weiter gestärkt und deren Akzeptanz sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Nutzern gefördert. Diese gesetzgeberischen Bemühungen zielen darauf ab, einen umfassenden Rahmen für die Ausgabe und Beaufsichtigung von Stablecoins zu schaffen und damit Bedenken hinsichtlich des Verbraucherschutzes und der Finanzstabilität auszuräumen. Mit der weiteren Reifung des Stablecoin-Markts wird seine Rolle im globalen Finanzökosystem zunehmen und effizientere und zugänglichere Finanzdienstleistungen bieten. Das Wachstum des Sektors unterstreicht jedoch auch die Notwendigkeit robuster regulatorischer Rahmenbedingungen, um potenzielle Risiken zu steuern und die Stabilität dieser digitalen Vermögenswerte zu gewährleisten.

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