Cevian Capital: Wer zu laut und zu oft seinen eigenen Namen kräht ...
Es liegt in der Natur der Sache, dass aktivistische Investoren Druck auf Verwaltungsräte ausüben. Was sich Lars Förberg, der Co-Gründer von Cevian Capital, aber derzeit in der Causa UBS herausnimmt, ist grenzwertig und lässt tief blicken. Oder um es in den Worten des österreichisch-deutschen Schriftstellers und Literaturkritikers Otto von Leixner zu formulieren: «Wer zu laut und zu oft seinen eigenen Namen kräht, erweckt den Verdacht, auf einem Misthaufen zu stehen.»
Die schwedische Cevian Capital hält 1,4 Prozent des Aktienkapitals der UBS und ist damit sicherlich kein unbedeutender Aktionär, von einem gewichtigen Investor allerdings immer noch weit entfernt. Dennoch fühlt sich Lars Förberg, der Co-Gründer von Cevian Capital, berufen, die aktuelle Diskussion um die Eigenmittelanforderungen der UBS lautstark in den Medien zu kommentieren. So rät er der Schweizer Grossbank zu einer Sitzverlagerung ins Ausland. «Unter den aktuellen Vorschlägen ist es nicht tragbar, eine grosse internationale Bank von der Schweiz aus zu betreiben. Wir sehen deshalb keine andere realistische Option, als zu gehen», lautet seine Conclusio. Auch in Bezug auf die Stimmungslage in Bundesbern, wähnt sich Lars Förberg als sachkundiger Experte: «Die Botschaft des Bundesrats ist klar: Die UBS ist zu gross für die Schweiz. Ich respektiere den Entscheid des Bundesrats, aber ich verstehe ihn nicht. Er lässt sich nicht rückgängig machen. Auch Lobbyisten können daran nichts ändern. Dieser Aufwand kann gespart werden.» Worauf genau seine fragwürdigen Erkenntnisse gründen, bleibt sein Geheimnis. Und das ist vielleicht auch gut so.
Otto von Leixner, österreichisch-deutscher Schriftsteller und LiteraturkritikerWer zu laut und zu oft seinen eigenen Namen kräht, erweckt den Verdacht, auf einem Misthaufen zu stehen.
Der Umstand, dass Lars Förberg die politischen Bedenken des Schweizer Bundesrates in der Causa UBS «nicht versteht», sagt viel über sein Risikoverständnis aus und zeigt, wo seine wahren Interessen liegen. Cevian Capital steht nämlich im Wort gegenüber den eigenen Investoren. Ihnen wurde 2023 eine Kurssteigerung der UBS-Aktie auf 50 Franken innerhalb von zwei bis drei Jahren in Aussicht gestellt. Eine Prognose, die sich nicht bewahrheiten dürfte, obwohl sich der Aktienkurs der UBS in die richtige Richtung entwickelt – er liegt derzeit bei rund 33 Franken. Angesichts dieser Ausgangslage, sucht Cevian Capital nun offenbar ihr Heil in einer offensiven Medienkampagne mit dem Ziel, die UBS-Spitze unter Druck zu setzen. Dabei scheut sich Lars Förberg nicht davor, Öl ins Feuer zu giessen und negative Stimmung zu machen. Vielleicht verbindet er damit die Hoffnung, seinen Geldgebern eine gute Ausrede präsentieren zu können, wenn sich sein prognostiziertes Kursziel nicht im gewünschten Zeitraum manifestiert. Nicht das eigene Unvermögen wäre dann Ursache seiner Fehlprognose, sondern der Schweizer Bundesrat durch seine Regulierungsbestrebungen oder die UBS durch ihre vermeintliche Untätigkeit, sollte sie an ihrem Schweizer Hauptsitz festhalten. Vor diesem Hintergrund sind die medialen Aktivitäten von Lars Förberg als das zu sehen, was sie sind: ein untauglicher Versuch, die UBS-Spitze zu manipulieren.