Zinswende in USA bleibt in weiter Ferne

Für die Finanzmärkte ist es ein wichtiges Signal – die US-Notenbank Fed bleibt wegen der Corona-Pandemie sehr expansiv und stimulierend. An ihrer Zinssitzung in der vergangenen Woche beliess die wohl wichtigste Notenbank der Welt ihren Leitzins auf der Nulllinie. Auch die Wertpapierkäufe in Höhe von rund 120 Milliarden US-Dollar im Monat zur Stützung der Konjunktur werden unverändert weitergehen.

Man werde den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft so lange es nötig ist mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, machte der Fed-Chef Jerome Powell einmal mehr klar. Die hauseigenen Prognosen zum Wirtschaftswachstum (BIP) und zur Inflationsentwicklung wurden derweil nach oben angepasst. So rechnet die Fed für das laufende Jahr mit einem BIP-Wachstum für das laufende Jahr von 6,5 Prozent. Letzten Dezember waren die Fed-Ökonomen noch von einem Plus von 4,2 Prozent ausgegangen (siehe Grafik). Damit könnte die US-Wirtschaft die chinesische Volkswirtschaft überflügeln, hatte doch Staats- und Parteichef Xi Jinping am Volkskongress für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von mindestens 6 Prozent vorausgesagt. Neu rechnet die US-Notenbank auch mit einer höheren Inflationsrate von 2,4 Prozent für dieses Jahr. Das liegt deutlich über den Schätzungen vom Dezember mit 1,8 Prozent. Powell betonte, ein temporäres Überschreiten des Fed-Ziels von rund zwei Prozent für die Inflationsrate sei kein Grund für eine Zinserhöhung. Aktuell rechnet nicht einmal die Hälfte der Fed-Mitglieder bis Ende 2023 mit einer Zinserhöhung.

Die US-Notenbank Fed rechnet für das laufende Jahr neu mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent und einem BIP-Wachstum von 6,5 Prozent.