Öffentliche Märkte drehen durch – Private Equity baut die Arche
Angesichts anhaltender makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten bieten Private Markets institutionellen Anlegern die Chance, ihre Portfolios widerstandsfähiger zu gestalten. Diese Resilienz ergibt sich aus der zyklischen Entkopplung von den volatilen öffentlichen Märkten sowie der Diversifikation über unterschiedliche Risikoquellen. Private Markets profitieren dabei von einem ausgewogenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage, attraktiven Einstiegskursen sowie strukturellen Rückenwinden durch die Energiewende und technologische Innovationen.
Übernahmen im Small- und Mid-Cap-Segment entwickeln sich zum Anker für widerstandsfähige Portfolios. Die durchschnittlichen Kaufpreismultiplikatoren liegen aktuell bei 7,7x EV/EBITDA – über 40 Prozent unter dem Niveau vergleichbarer Large-Cap-Transaktionen. Dies schafft erheblichen Spielraum für Wertschöpfung. Die Attraktivität dieses Segments geht über günstige Bewertungen hinaus: Mehr als vier Fünftel des Transaktionswerts bei Private-Equity-Buyouts entfallen heute auf serviceorientierte Unternehmen, die einen Grossteil ihres Umsatzes im Inland erwirtschaften.
Nils Rode, Chief Investment Officer, Schroders CapitalRegulatorische Einschränkungen bei Banken haben zu Lücken bei der Kreditversorgung geführt, die Private Credit-Anbieter mit soliden Unternehmensbilanzen und attraktiven Risikoprämien füllen.
Diese Fokussierung auf wesentliche, lokalisierte Dienstleistungen reduziert die Abhängigkeit von globalen Handels- und Kapitalmarktzyklen erheblich – ein entscheidender Vorteil in Zeiten erhöhter Zollunsicherheit und geopolitischer Spannungen. Hinzu kommt: Die Ausstiegswege sind weniger abhängig von volatilen IPO-Märkten. Handelsverkäufe und Sponsor-zu-Sponsor-Transaktionen bieten stabilere Realisierungspfade. Kombiniert mit geringerer Verschuldung und grösserer operativer Agilität als bei Large-Cap-Deals positioniert dies das Segment für überdurchschnittliche Performance.
Energiewende bleibt das zentrale Megathema
Die Energiewende bleibt das zentrale infrastrukturelle Thema. Trotz einer moderateren Investitionstätigkeit in den USA, die auf ein sich wandelndes politisches Umfeld zurückzuführen ist, treiben in Europa und weiten Teilen Asiens verbesserte politische Rahmenbedingungen und umfangreiche Projektpipelines den Ausbau von Wind- und Solarenergie voran. Parallel entstehen Investitionsmöglichkeiten in neue technologiegetriebene Bereiche wie Batteriespeicher und grünen Wasserstoff, die als Schlüsseltechnologien die nächste Phase der Dekarbonisierung voranbringen. Darüber hinaus zeigen sich auch im Bereich Private Debt attraktive Perspektiven. Regulatorische Einschränkungen bei Banken haben zu Lücken bei der Kreditversorgung geführt, die Private Credit-Anbieter mit soliden Unternehmensbilanzen und attraktiven Risikoprämien füllen. Dies umfasst unter anderem Immobilienanleihen und Infrastrukturkredite, die oft inflationsgebunden und durch Sachwerte abgesichert sind.
Für 2026 wird erwartet, dass Resilienz der entscheidende Faktor für den Anlageerfolg bleibt. Private Markets sind mit ihrem langfristigen Kapital strukturell gut aufgestellt, um in einem Umfeld ausgeprägter Unsicherheiten stabile und nachhaltige Renditen zu liefern. Die Kombination aus aktivem Eigentum und gezielter Bottom-up-Wertschöpfung bietet dabei einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber öffentlichen Märkten.