Albert Einstein: «Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder».
Der globale Vermögensverwalter Aberdeen rechnet, dass Millionen von Anlegern ihre langfristigen Renditen gefährden, wenn sie Dividenden nicht reinvestieren.
Für Anleger, die auf langfristiges Wachstum abzielen (im Gegensatz zu Einkommenssuchenden), ist die Reinvestition von Dividenden ein wichtiger Bestandteil der Gesamtrendite. Laut der Studie von Aberdeen antworteten 42% der britischen Anleger auf die Frage, ob sie ihre Dividenden reinvestieren, entweder mit «Nein» oder «Weiss nicht». Hochgerechnet betrifft dies 7.5 Millionen Anleger in Grossbritannien.
Die Analyse von Aberdeen untersuchte neun grosse Märkte über einen Zeitraum von zehn Jahren und die Auswirkungen der Reinvestition von Dividenden auf die Renditen, wenn ein Anleger mit einer Pauschalinvestition von 10’000 Pfund begonnen hätte. Die grösste Differenz zwischen der Gesamtrendite (Reinvestition von Dividenden) und der Kapitalrendite (keine Reinvestition von Dividenden) zeigte sich im Dow Jones Index, der über 10 Jahre eine Gesamtrendite von 37’016 £ erzielte, gegenüber 29’651 Pfund auf Basis der Kapitalrendite (wenn nicht reinvestiert), was einer Differenz von 7’365 Pfund über 10 Jahre entspricht.
Ben Ritchie, Head of Developed Market Equities, AberdeenDie Reinvestition von Dividenden ist der Schlüssel zu langfristigen Renditen.
Einige mögen überrascht sein, dass der Dow Jones Index hier die Nase vorn hat, da die USA in der Regel nicht mit Dividenden in Verbindung gebracht werden und den Zinseszinseffekt der höheren Gesamtrendite auf die Wertentwicklung des Index zeigen.
Während der S&P500 Index mit 41’485 Pfund gegenüber 34’699 Pfund auf Basis der Kapitalrendite die höchste Gesamtrendite von 10’000 £ über einen Zeitraum von 10 Jahren erzielte, war die Differenz zwischen Kapital und Gesamtrendite mit 6’786 Pfund geringer. Der FTSE World Index belegte mit einer Gesamtrendite von 32’002 Pfund gegenüber 25’439 Pfund auf Kapitalrenditebasis den dritten Platz – eine Differenz von 6’563 Pfund. Der Unterschied war am deutlichsten, wenn man sich den AIM-Markt ansah. AIM lieferte erst nach 10 Jahren positive Renditen, und das nur auf Basis der Gesamtrendite, d.h. wenn Dividenden reinvestiert wurden, und erzielte eine Rendite von 11’335 Pfund gegenüber 9’851 Pfund, wenn die Dividenden nicht reinvestiert wurden. Interessanterweise landete der FTSE100, der oft für seine Dividenden berühmt ist, in der Analyse von Aberdeen auf Platz fünf. Über einen Zeitraum von 10 Jahren erzielte er eine Gesamtrendite von 18’548 Pfunbd gegenüber 12’682 POfunbd auf Basis der Kapitalrendite – eine Differenz von 5’866 Pfund.
Ben RitchieWährend die Auswirkungen in den letzten drei und fünf Jahren zu beobachten waren, dauert es bis zehn Jahre, bis die wahre Magie des Zinseszinseffekts wirklich zum Tragen kommt.
Albert Einstein beschrieb angeblich den «Zinseszins» – auch bekannt als Dividenden-Reinvestition – als das «achte Weltwunder», um zu erklären, wie die Renditen im Laufe der Zeit in die Höhe schnellen können, und die Daten von Aberdeen zeigen, warum. Viele Einkommensinvestoren verlassen sich auf ihre regelmässigen Dividenden, um ihre Ausgaben zu decken. Aber es ist der Zinseszins, der dazu beiträgt, Portfolios auf eine ausreichende Grösse zu bringen, damit die Anleger später die Erträge ernten können. Anleger, die auf Wachstum setzen, sollten darauf achten, dass sie ihre Dividenden automatisch reinvestieren, und für Fondsanleger lohnt es sich, noch einmal zu überprüfen, ob sie in der richtigen Anteilsklasse sind.