Banken und Vermögensverwalter fordern 1'400 Unternehmen zur Offenlegung von Umweltdaten auf

263 Finanzinstitute, darunter Amundi, Allianz Global Investors, UBP S.A., Bank J. Safra Sarasin, Lombard Odier Investment Managers, Schroders und Société Générale Private Wealth Management, drängen Unternehmen mit hohen Umweltauswirkungen zur Offenlegung ihrer Daten über CDP, die gemeinnützige Organisation, die ein weltweites System zur Offenlegung von Umweltdaten betreibt.

Die ins Visier genommenen Unternehmen, darunter Glencore, Roche Holding, Swiss Prime Site, Tesla und Exxon Mobil, haben einen Marktwert von über 24 Billionen US-Dollar und verursachen zusammen mehr Emissionen als die gesamte EU jährlich (4,8 GtCO2e).

Unternehmen zu ermutigen, Informationen über die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf Schlüsselthemen wie Klima, Wassernutzung und Entwaldung offenzulegen, ist wichtig. So können Investoren wie GAM fundierte Entscheidungen treffen, um die Umsetzung der globalen Verpflichtungen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft und zur Reduzierung der Entwaldung zu unterstützen.

Stephanie Maier, Global Head Sustainable and Impact Investment, GAM Investments

Das direkte Engagement wird von der CDP Non-Disclosure Campaign koordiniert, die darauf abzielt, die Transparenz von Unternehmen mit Blick auf ihre Umweltauswirkungen zu erhöhen. Dabei stehen insbesondere diejenigen Unternehmen im Vordergrund, die entweder noch nie oder zuletzt nicht mehr ihre entsprechenden Daten über die CDP-Plattform offengelegt haben.

Engagement ist entscheidend, um die Offenlegung voranzutreiben, und die Offenlegung ist der erste Schritt zu Umweltmassnahmen. Klimawandel, Entwaldung und Wassersicherheit stellen wesentliche Risiken für Investitionen dar. Unternehmen, die ihre Auswirkungen nicht offenlegen, riskieren, beim Zugang zu Kapital hinter ihren Wettbewerbern zurückzubleiben.

Laurent Babikian, Joint Global Director of Capital Markets, CDP

Die meisten ausgewählten Unternehmen wurden aufgefordert, zumindest über ihre Auswirkungen auf den Klimawandel zu berichten. Die Zahl der Unternehmen, die aufgefordert wurden, Daten zu Wasser (+51%) und Wäldern (+36%) vorzulegen, ist im Vergleich zu 2021 jedoch stark gestiegen – ein Zeichen dafür, dass die Kapitalmärkte sich von den Unternehmen höhere Transparenz zu Umweltthemen jenseits von Emissionen wünschen.

Die Notwendigkeit einer transparenten und vergleichbaren Offenlegung von Unternehmen durch einen gut strukturierten Rahmen zu wichtigen Umweltthemen (wie Klima, Wasser und Entwaldung) ist wichtiger denn je.

Elodie Laugel, Chief Responsible Investment Officer, Amundi

Jedes vierte Unternehmen, das im Rahmen der diesjährigen Kampagne angesprochen wurde, legt im Rahmen des CDP bereits Daten zu einem der drei Kernthemen offen: Klimawandel, Wälder oder Wassersicherheit. Diese Unternehmen wurden angesprochen, weil sie noch keine Daten zu einem anderen für sie wichtigen Bereich offenlegen.

Um bis 2030 das Netto-Null-Ziel zu erreichen, müssen unsere Manager die richtigen Investitionsentscheidungen treffen und Kapital einsetzen, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu ermöglichen. Deshalb beziehen wir in unsere Investitionsprozesse glaubwürdige und konsistente Daten ein, die eine genaue Darstellung der Kohlenstoff- und Umweltleistung eines Unternehmens liefern.

Natacha Guerdat, Head of Research, Asteria IM,

Im Rahmen der Kampagne stieg die Zahl der mitwirkenden Finanzinstitute im Vergleich zu 2021 um 57%, ein rekordhoher Zuwachs. Dies spiegelt die zunehmende Dynamik bei der Festlegung von Netto-Null-Zielen und entsprechenden Klimaschutz-Allianzen wider, einschliesslich der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ), die von den Unterzeichnern verlangt, wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen, um bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Auch um diesen Verpflichtungen nachzukommen, verlangen Investoren und Finanzinstitute von den Unternehmen in ihren Portfolios die Offenlegung von Umweltinformationen, damit sie die von ihnen mitfinanzierten Umweltauswirkungen verstehen und steuern können.

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