Bei den Emerging Markets deutet sich ein Führungswechsel an
Die führenden Rollen bei den Emerging Markets werden neu verteilt, dabei spielt die Dollar-Stärke keine Rolle, sagt Fondsmanager James Syme von J O Hambro. Er ist überzeugt, dass dies als Reaktion auf die steigenden Rohstoffpreise und die lockere Geldpolitik Japans geschieht.
«Grosse Importnationen wie Indien, Brasilien oder Mexico werden zukünftig gewinnen», sagt Syme und erklärt dies mit starken Währungen im Vergleich zu den eher schwachen der grossen Exporteure wie Korea, Taiwan oder China. Obwohl diese Volkswirtschaften hohe Leistungsüberschüsse aufweisen, fielen der chinesische Renminbi um 12,0 Prozent, der taiwanesische Dollar um 14,7 Prozent und der koreanische Won sogar um 20,4 Prozent. Dabei verloren die indische Rupie und die indonesische Rupiah lediglich um 6,8 Prozent bzw. 9,4 Prozent. Das brasilianische Real und der mexikanische Peso legten sogar zu.
James Syme, Fondsmanager, J O HambroGrosse Importnationen wie Indien, Brasilien oder Mexico werden zukünftig gewinnen.
Dominanzwechsel durch hohe Energiepreise
Dies sieht Syme als Bestätigung für den Dominanzwechsel und begründet das mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen und der lockeren Geldpolitik Japans. Angesichts der anhaltenden Monetarisierung der Schulden und der niedrigen Inflation bleibt die japanische Geldpolitik sehr expansiv, was zu einer Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar um 25,8 Prozent im bisherigen Jahresverlauf geführt hat. «Aufgrund der engen Handelsbeziehungen zwischen den vier grossen ostasiatischen Volkswirtschaften hat die japanische Geldpolitik einen erheblichen Abwärtsdruck auf die Währungen Chinas, Koreas und Taiwans ausgeübt», so der Fondsmanager. «Wir werden im Jahr 2022 eine Veränderung erleben: weg von China, Korea oder anderen grossen Exportnationen, hin zu Brasilien, Indien oder Indonesien, den Rohstoffexporteuren», fasst Syme zusammen. «Dann werden die Märkte, von denen man erwartet hätte, dass sie unterdurchschnittlich abschneiden, stattdessen die besten Ergebnisse erzielen.»