Säule 3a: So entgehen Sie der Zinsfalle

Mit einer Wertschriftenlösung schlägt man den tiefen Zinsen ein Schnippchen. Damit die Rechnung aufgeht, sollte jedoch genau hingeschaut werden, worin diese investiert sind.

Neigt sich das Jahr dem Ende zu, sollte man an die Einzahlungen in die Säule 3a denken. Spätestens am 31. Dezember muss das Geld bei der Vorsorgeeinrichtung sein. Grundsätzlich ist es zu empfehlen, mit dem Vorsorgesparen so früh wie möglich zu beginnen und jedes Jahr einzuzahlen, auch wenn der Betrag kleiner ist als das zulässige Maximum.

Bei den rekordtiefen Zinsen in der Schweiz sollte man sich genau überlegen, wo eingezahlt wird: Auf einem Zins- oder einem Wertschriftenkonto?

Markus Lackner, Leiter Research, VZ Vermögenszentrum

In diesem Jahr kann man 6’883 Franken in die Säule 3a einzahlen und in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen. Wer keiner Vorsorgeeinrichtung angeschlossen ist, darf bis zu 34’416 Franken bzw. maximal 20 Prozent des Erwerbseinkommens einzahlen. Bei den rekordtiefen Zinsen in der Schweiz sollte man sich genau überlegen, wo eingezahlt wird: Auf einem Zins- oder einem Wertschriftenkonto? Denn nur diese beiden Varianten stehen zur Auswahl. Am weitesten verbreitet ist noch immer das Zinskonto. Doch ein aktueller Vergleich des VZ Vermögenszentrums bei rund 60 Banken zeigt, dass Zinskonten im Durchschnitt nur noch mit 0,09 Prozent verzinst werden. Da fällt der Effekt des Zinseszinses praktisch weg. Diese 3a-Guthaben wachsen nur noch durch die Einzahlungen der Sparer.

Wer steuerbegünstigt in der Säule 3a sparen und der Zinsfalle entgehen möchte, setzt heute besser auf eine Wertschriftenlösung. Dabei wird das Guthaben in der Regel in Anlagefonds investiert. Deswegen kann der Wert des Guthabens bei einer Wertschriftenlösung kurzfristig schwanken, was bei den Zinskonten nicht der Fall ist. Für Wertschriften spricht allerdings der lange Anlagehorizont in der dritten Säule – praktisch ein ganzes Berufsleben. Und langfristig haben Wertschriftenlösungen eine deutlich höhere Renditeerwartung als Konten.

Grosse Unterschiede bei den Kosten
Viele Banken bieten heute 3a-Wertschriftenlösungen an. Es lohnt sich aber, genau hinzuschauen. Oft werden dabei aktiv gemanagte Anlagefonds eingesetzt, die hohe Gebühren verschlingen. Einige Banken stellen 1,5 Prozent oder mehr an Gebühren in Rechnung. Darum lohnt es sich, eine Lösung mit ETF und Indexfonds zu prüfen. Die kann mit durchschnittlich 0,1 bis 0,2 Prozent an jährlichen Gebühren um ein Vielfaches günstiger sein. Ein weiterer Vorteil: Passive Anlagefonds können auch dann Erträge abwerfen, wenn die Börsenkurse nicht steigen. Beispielsweise durch Dividenden: Allein diese Ausschüttungen sind in der Regel deutlich höher als der Zins auf dem 3a-Konto.

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