Schöne Aussichten auf attraktive Dividenden

Die SMI-Unternehmen sind mit ihren Jahreszielen weitgehend auf Kurs. Das verspricht im Frühling eine der höchsten je getätigten Gewinnausschüttungen an die Aktionäre.

Die drei Schwergewichte aus dem Swiss Market Index (SMI) – Roche, Novartis und Nestlé – haben mit ihren Zahlen zum dritten Quartal die Markterwartungen weitgehend erfüllt. Das verheisst Gutes: Denn dank ihrer Grösse tragen sie einen erheblichen Teil zur gesamten Dividendenausschüttung in der Schweiz bei. Ergänzt werden die Pharma- und Nahrungsmittelhersteller von den Versicherern wie Swiss Re oder Zurich Insurance Group, die traditionell ihren Anlegern eine hohe Dividendenrendite zwischen 5 und 7 Prozent bescheren. Diese Zahl berechnet sich aus der ausgeschütteten Dividende in Relation zum aktuellen Kurs der Aktie. Da die Dividenden in der Schweiz einmal jährlich ausbezahlt werden, werden sie oft mit den Zinszahlungen von Obligationen verglichen. Allerdings müssen sich Anleger vor Augen halten, dass die Kurse von Aktien viel stärker schwanken können als jene von Obligationen.

Dank den guten Aussichten dürfte die Gesamtausschüttung im SMI im kommenden Frühling über 40 Milliarden Franken betragen.

Christian Huber, Leiter Aktienresearch, VZ Vermögenszentrum

Milliardenausschüttung für Anleger
Dank den guten Aussichten dürfte die Gesamtausschüttung im SMI im kommenden Frühling über 40 Milliarden Franken betragen. Gleichzeitig ist die Dividendenrendite, die an der Schweizer Börse erzielt wird, in diesem Jahr von 2,4 auf 3,1 Prozent geklettert – allerdings nicht primär wegen Dividendenerhöhungen, sondern wegen der deutlichen Kurskorrekturen. Bei unveränderter Ausschüttung erhöht sich die Dividendenrendite, wenn die Aktienkurse sinken. Mit einer Dividendenrendite von 3,1 Prozent steht der Schweizer Aktienmarkt im internationalen Vergleich überdurchschnittlich da.

Was machen mit den Dividenden?
Doch wie lässt sich erfolgreich in dividendenstarke Titel investieren? Auch hier gilt: Nur auf einzelne Kennzahlen wie eine hohe Dividendenrendite zu schauen, greift zu kurz. Denn letztlich bieten auch üppige Ausschüttungen keinen Schutz vor Kursverlusten, welche die ausbezahlte Dividende deutlich übertreffen können. Eine gute Möglichkeit, diversifiziert in starke Dividendenzahler zu investieren, sind Dividenden-ETF. Das sind passiv gemanagte, kostengünstige Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Solche Fonds verringern das Risiko deutlich besser als wenn man sich eigenhändig einige wenige Dividendenperlen ins Depot holt. Bei einem ETF stellt sich zusätzlich noch die Frage, ob man die Dividende als jährliche Auszahlung beziehen will – oder diese mit einem sogenannt thesaurierenden ETF gleich wieder investieren möchte. Letzterer bietet den Vorteil, dass durch den Zinseszins- und Reinvestitionseffekt die langfristige Rendite deutlich höher ausfällt als bei einem Bezug der Ausschüttungen. Eine weitere Möglichkeit, in dividendenstarke Titel zu investieren, bieten spezielle Dividendenmandate. Ein professioneller Vermögensverwalter wählt Unternehmen mit hohen und zuverlässigen Ausschüttungen aus und kümmert sich um Kauf, Überwachung und rechtzeitigen Verkauf der Titel. Die Spezialisten analysieren zudem die Firmen und deren Bilanzen. Anhand dieser Prüfung beurteilen sie das Potenzial der Unternehmen, auch in Zukunft Gewinne zu erwirtschaften und Dividenden auszuschütten. Wie bei Dividenden-ETF kann sich der Anleger entscheiden, ob er sich die Ausschüttungen auszahlen lassen will oder ob diese in das Mandat reinvestiert werden sollen.

Unabhängig davon, ob man sich für einzelne Aktien, einen speziellen Dividenden-ETF oder für ein Dividendenmandat entscheidet, gilt: Man sollte sich nie nur anhand der erwarteten Ausschüttungen für eine Anlage entscheiden. Wichtig sind immer auch die persönlichen finanziellen Verhältnisse und die Gewissheit, dass Aktien starken Kursschwankungen unterliegen können. Dividendentitel sollten nur einen Teil der Anlagesumme umfassen und als Ergänzung im Rahmen einer Gesamtanlagestrategie eingesetzt werden.

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