«Sanfte» Landung gelingt

Das Anlagejahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Zeit, eine vorläufige Bilanz zu ziehen: Die meisten Anlageklassen haben von der robusten Konjunktur und tieferen Zinserwartungen profitiert, was nach dem verlustreichen Vorjahr auch dringend nötig war.

Der Blick allein auf das Endresultat ist jedoch trügerisch, denn einzelne Unternehmen und Teilmärkte haben eine regelrechte Achterbahnfahrt hinter sich. So haben uns noch im März Ängste um die Stabilität des globalen Bankensektors geplagt. In dieser Phase ist dann auch die Credit Suisse ins Schlingern geraten und musste über Nacht von der UBS übernommen werden. Noch zum Jahresbeginn standen Sorgen um die Energiepreise und die Versorgungssicherheit, das Wirtschaftswachstum in der Eurozone und die Inflation im Mittelpunkt. Die Nahost-Eskalation, der Ukraine-Krieg und Handelskonflikte haben Unsicherheit geschürt. Demgegenüber haben Schlankheitsmedikamente und «künstliche Intelligenz» für Optimismus gesorgt.

In unserem Hauptszenario rechnen wir damit, dass die Wirtschaft nun endlich sanft landen wird.

Thomas Rühl, Chief Investment Officer, Schwyzer Kantonalbank

Was bringt 2024 den Anlegerinnen und Anlegern? In unserem Hauptszenario rechnen wir damit, dass die Wirtschaft nun endlich «sanft» landen wird. Wir kommen zu drei Schlüssen:

  1. 2024 wird ein Obligationenjahr
    Vieles deutet darauf hin, dass die Zinsen im Jahresverlauf sinken werden. Dies treibt die Kurse von Obligationen nach oben. Da die Renditen in den USA und in der Eurozone noch immer relativ hoch sind, besteht weiteres Potenzial für Kursgewinne.

  2. Die Wirtschaft wird eher schwach wachsen
    Die hohen Zinsen bremsen das BIP-Wachstum weiterhin, ein Ende ist jedoch in Sicht. Dass die Wirtschaft in eine starke Rezession fällt oder überhitzt, halten wir aus heutiger Sicht für unwahrscheinlich. Der robuste US-Konsum und die Erholung in China stützen die Weltwirtschaft.

  3. Aktien sind auch 2024 vielversprechend
    Besonders zinssensitive Märkte wie die US-Aktien profitieren vom makroökonomischen Umfeld. Der zyklische Markt in der Eurozone leidet unter der schleppenden Konjunktur. Schweizer Aktien dürften mit ihrer defensiven Ausrichtung weiterhin Stabilität bieten.
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