Europäische Zentralbank: Inflationsängste sind übertrieben
Die Zentralbanken werden auch in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle bei der Wahrung der wirtschaftlichen Stabilität spielen. Deshalb sind die aktuellen Inflationsängste ungerechtfertigt. Die Märkte haben jedoch überreagiert, denn ein Inflationsanstieg aufgrund fiskalischer Impulse dürfte nicht von Dauer sein. Jerome Powell hat dies angedeutet, indem er jegliche Inflationsfolgen, die sich aus der zusätzlichen fiskalischen Unterstützung der Biden-Administration ergeben, herunterspielte.
Die Zentralbanken werden auch in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle bei der Wahrung der wirtschaftlichen Stabilität spielen. Deshalb sind die aktuellen Inflationsängste ungerechtfertigt. Die Märkte haben jedoch überreagiert, denn ein Inflationsanstieg aufgrund fiskalischer Impulse dürfte nicht von Dauer sein. Jerome Powell hat dies angedeutet, indem er jegliche Inflationsfolgen, die sich aus der zusätzlichen fiskalischen Unterstützung der Biden-Administration ergeben, herunterspielte.
Darüber hinaus hat die Fed angedeutet, dass Zinserhöhungen nicht vor Anfang 2024 erfolgen werden, während die Märkte Zinserhöhungen in den USA bereits für das vierte Quartal 2022 einpreisen. Die Anleger sollten sich das Mantra «Don't fight the Fed» in Erinnerung rufen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen Taper Tantrum gering, da sich die Märkte immer wieder an das Handeln und Denken der Fed gewöhnen.
Mondher Bettaieb-Loriot, Head of Corporate Bonds, VontobelEs unwahrscheinlich, dass die EZB ihre Anleihekäufe zum jetzigen Zeitpunkt reduzieren wird.
In der Eurozone ist eine Revision der Wirtschaftswachstumsprognose zu erwarten, während die Inflationsprognose aufgrund der Beschäftigungslage in Europa unverändert sein wird, da im Bereich der gering qualifizierten Arbeitsplätze weiterhin schneller Arbeitsplätze verloren gehen als neue hoch qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Die EZB muss die Wirtschaft weiterhin mit sehr niedrigen Zinsen und Anleihekaufprogrammen stützen. Niedrige Zinsen sind eine positive Nachricht für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021, da sie den Konsum anregen, der für die wirtschaftliche Erholung entscheidend ist. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die EZB ihre Anleihekäufe zum jetzigen Zeitpunkt reduzieren wird.
Das Segment der europäischen Unternehmensanleihen mit mittlerer Rendite bleibt gemäss Mondher Bettaieb-Loriot attraktiv, da die EZB noch für längere Zeit auf Autopilot bleiben dürfte. Darüber hinaus sollte die Covid-19-Impfrate in den kommenden Monaten ansteigen und die Erholung verfestigen, während die Herdenimmunität noch in diesem Sommer erreicht werden dürfte, da die Produktion und Auslieferung von Impfstoffen in den kommenden Monaten zunehmen sollte.