Banking Made in Switzerland: Trutzburg UBS?

Die UBS nimmt Abgrenzung für die erwartete Dividende 2022 in der Höhe von USD 0.55 pro Aktie vor. UBS-Aktionäre dürfen sich damit auf eine Dividende freuen, die gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent höher ausfällt. Zudem plant die Schweizer Grossbank im laufenden Jahr Aktienrückkäufe im Umfang von insgesamt über 5 Milliarden US-Dollar, wovon 4,1 Milliarden bereits realisiert wurden.

Augenscheinlicher könnte die Kluft zwischen den beiden einstigen Rivalen, der UBS und der Credit Suisse, nicht sein. Auf der einen Seite die kapitalkräftige UBS, die ihre Aktionäre mit einem Dividendenregen überschüttet und gleichzeitig ein grossangelegtes Aktienrückkaufprogramm realisiert. Auf der anderen Seite die darbende Credit Suisse, die im Rahmen ihrer notwendigen Neuausrichtung möglicherweise nicht um eine Kapitalerhöhung herumkommen wird. Während den CS-Aktionären eine lange Durststrecke bevorstehen dürfte, ziehen die UBS-Aktionäre freudenstrahlend davon. Des einen Freud, ist des anderen Leid, möchte man meinen. Dennoch ist Häme ob des desaströsen Zustandes der Credit Suisse fehl am Platz. Auch wenn der vormalige UBS-Chairman Sergio Ermotti unlängst in der Schweizer Sonntagpresse verlauten liess, dass der Schweizer Finanzplatz auch mit nur einer Grossbank zu prosperieren vermag, wäre ein Niedergang der Credit Suisse ein deutliches Fanal an konkurrierende Finanzzentren. Und wohl auch ein Eingeständnis, dass Banking Made in Switzerland keine uneinnehmbare Trutzburg mehr ist.

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