Die CEO der Obwaldner Kantonalbank (OKB) erklärt sich in Sachen Benko-Kredite

Diverse Medien haben von einem Engagement der Obwaldner Kantonalbank (OKB) gegenüber einer in Schwierigkeiten geratenen Investorengruppe im Detailhandel und Immobilienbereich berichtet – gemeint ist die Sigma-Holding von René Benko. Die CEO der OKB, Margrit Koch geht mit gutem Beispiel voran und erklärt die Hintergründe, derweil andere Schweizer Banken in der gleichen Sache auf Tauchstation gehen.

Die OKB hat offenbar eine Aufhebung des Bankgeheimnisses für bestimmte Sachverhalte erreicht, um über diese Finanzierung informieren zu können. Es handelt sich um ein Engagement in Form eines grundpfandgesicherten Konsortialkredits, an dem mehrere Banken beteiligt sind, hält sie in einem schriftlichen Communiqué fest.

Per Ende Geschäftsjahr 2023 weist die OKB 32 Millionen Franken Rückstellungen und Wertberichtigungen für Kreditrisiken aus. Diese Risikovorsorge trägt der aktuellen Risikosituation auf dem Gesamtbestand der Kundenausleihungen adäquat Rechnung.

Margrit Koch, CEO der Obwaldner Kantonalbank (OKB)

Die OKB ist seit 2020 mit 24,3 Millionen Franken an einem ausserkantonalen Konsortialkredit beteiligt. Diese Finanzierung wurde einem Immobilienunternehmen gewährt, das mehreren Investoren gehört. Der Kredit ist erstrangig grundpfandgesichert. Als Sicherheit dient eine voll vermietete Liegenschaft an erstklassiger Lage im Stadtzentrum von Zürich. Bis dato wurden sämtliche Zinsen und Amortisationen vertragskonform bezahlt, lässt sich die OKB verlauten, und schreibt weiter:

Das Kreditgeschäft gehört zum Kerngeschäft der OKB. Als führendes Hypothekarinstitut im Kanton hat sie Kundenausleihungen im Umfang von knapp 4200 Millionen Schweizer Franken. «Von den rund 4’200 Millionen Franken Ausleihungen sind mehr als 93 Prozent mit Grundpfand gedeckt», sagt Margrit Koch, CEO der OKB. Davon befinden sich über 92 Prozent der belehnten Liegenschaften im Kanton Obwalden und in angrenzenden Kantonen. Die OKB finanziert keine Liegenschaften ausserhalb der Schweiz. Bei all ihren Geschäften orientiert sich die OKB am Kantonalbankengesetz, der Eigentümerstrategie sowie allen regulatorischen Vorschriften und wägt die Risiken sorgfältig ab. Im Rahmen ihrer Strategie und ihres Geschäftsmodells tätigt die OKB sowohl schweizweite Finanzierungen als auch Konsortialkredite in einem sehr begrenzten Umfang. Dies im Sinne eines professionellen Risikomanagements, beispielsweise einer geografischen Diversifikation.

Nichtsdestotrotz kann es vorkommen, dass ein Kreditnehmer in Schwierigkeiten gerät. Deshalb beurteilt die Bank laufend ihr Portfolio und bildet Rückstellungen und Wertberichtigungen für inhärente sowie direkt zugewiesene Risiken. Margrit Koch erklärt: «Per Ende Geschäftsjahr 2023 weist die OKB 32 Millionen Franken Rückstellungen und Wertberichtigungen für Kreditrisiken aus. Diese Risikovorsorge trägt der aktuellen Risikosituation auf dem Gesamtbestand der Kundenausleihungen adäquat Rechnung und lässt auf ein solides Geschäftsmodell sowie eine restriktive Risikopolitik schliessen.»