Shanghai ist weiterhin die teuerste Stadt der Welt
In einem breit angelegten Lifestyle Index untersucht Julius Bär die Preisentwicklung und das Konsumverhalten weltweit, um die Preisinflation eines für den Lebensstil von High Net Worth Individuals (HNWI) repräsentativen Waren- und Dienstleistungskorbs zu ermitteln. Damit können Anleger die Portfoliorenditen abschätzen, die es braucht, um ihre Kaufkraft zu bewahren oder sogar zu steigern.
Die diesjährige Ausgabe beinhaltet erstmals auch eine Lifestyle-Umfrage, bei der HNWIs aus aller Welt Angaben zu ihren Konsumgewohnheiten sowie Ausgabe- und Anlageverhalten gemacht haben. Diese Ergebnisse ermöglichen ein vertieftes Verständnis der im Lifestyle Index ermittelten Trends und untermauern diese mit persönlichen Aussagen. Nicolas de Skowronski, Head Wealth Management Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung von Julius Bär, sagt: «Durch die Pandemie und die geopolitische Zuspitzung hat die weltweite Verunsicherung sukzessive zugenommen. Dies und die hohe Inflation machen es für Anleger immer wichtiger, ihre Kaufkraft zu schützen und auf lange Sicht ihren Vermögenserhalt aktiv zu planen.»
Haupttrends der HNWI Lifestyle-Umfrage
Die Lifestyle-Umfrage im HNWI-Segment offenbart regionale Unterschiede in Bezug auf die individuelle Einschätzung der persönlichen, beruflichen und finanziellen Zukunft. Einerseits hegen die Befragten die klare Absicht, bei Freizeitaktivitäten und Reisen zum gewohnten Ausgabeverhalten zurückzukehren. Andererseits rücken Themen für die langfristige Planung von HNWIs und ihrer Kinder wie Krankenversicherung, Wohlbefinden und Ausbildung stärker in den Fokus. Ein weiterer Trend zeigt auf, dass HNWIs ihre Finanz- und Anlageentscheidungen enger auf ihre persönlichen Werte abstimmen. Den meisten Befragten in allen Regionen ist das Thema Nachhaltigkeit sehr oder sogar extrem wichtig. Ein zentrales Anliegen sind nachhaltige Anlagen, sodass ESG-Faktoren bei Anlageentscheidungen stetig an Bedeutung gewinnen.
Global Wealth and Lifestyle Report» von Julius BärEs zeigt sich, dass HNWIs ihre Finanz- und Anlageentscheidungen enger auf ihre persönlichen Werte abstimmen. Den meisten Befragten in allen Regionen ist das Thema Nachhaltigkeit sehr oder sogar extrem wichtig.
Julius Bär Lifestyle Index
Die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie, die in einigen Ländern immer noch andauert, haben in Verbindung mit schwierigen makroökonomischen Bedingungen und Unterbrechungen der Versorgungsketten zu Preissteigerungen bei 75% der Waren und 63% der Dienstleistungen im Julius Bär Lifestyle Index geführt. Der gewichtete Durchschnitt der Preise ist im vergangenen Jahr um 7,46 Prozent gestiegen, gegenüber einem Anstieg von nur 1,05 Prozent in der vorherigen Ausgabe des Berichts. Der durch die Pandemie verursachte Druck auf den Versorgungsketten hat sich durch den Ukraine-Krieg weiter akzentuiert und zu erhöhten Rohstoffpreisen und Engpässen in wichtigen Konsumgüterindustrien geführt. Die Inflation ist auf dem Vormarsch und schmälert die Kaufkraft der Konsumenten auf der ganzen Welt. Wie schon im Vorjahr sind Stabilität, Sicherheit und Lebenshaltungskosten auch weiterhin sehr wichtige Faktoren in Bezug auf die Wahl des Wohnorts von HNWIs. Ausserdem möchten HNWIs mit dem eigenen Vermögen zunehmend auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Überlegungen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, ESG und Philanthropie werden grundsätzlich stärker berücksichtigt.
Ausgewählte regionale Erkenntnisse aus dem Julius Bär Lifestyle Index
Der Julius Bär Lifestyle Index passt sich den Tendenzen im Bereich des gehobenen Konsums an. In diesem Jahr wurden keine neuen Konsumgüter und Dienstleistungen in den Warenkorb aufgenommen, jedoch wurden die Modelle für Autos und das Technologiepaket aktualisiert. Autos sind die teuerste Einzelposition im Warenkorb; die höchsten Autopreise findet man in Asien. Shanghai ist weiterhin die teuerste Stadt im Index. Vier Güter bzw. Dienstleistungen verzeichneten hier jeweils den höchsten Preis. Ausserdem fiel der durchschnittliche Preisanstieg mit 30% am stärksten aus. Taipeh stieg auf Rang 3 der teuersten Städte, primär angetrieben von hohen Preisen für Schuhe, Fahrräder und Wein. Obwohl Asien insgesamt die kostspieligste Region bleibt, fiel Tokio von Rang 2 auf Rang 8 zurück und verzeichnete damit die grösste Abwärtsbewegung im Index. Hauptgründe dafür sind, dass 13 Positionen des Waren- und Dienstleistungskorbs günstiger als im Vorjahr sind, und der Yen durchschnittlich 8,8% an Wert verloren hat. Die erschwinglichste Region der Welt bleibt der amerikanische Kontinent. Vor allem Autos und Wohnimmobilien sind hier deutlich preisgünstiger als anderswo. Der stärkste Aufsteiger der Region war São Paulo, das vom 21. auf den 12. Rang vorgerückt ist. Der durchschnittliche Preisanstieg von 27% in São Paulo ist hauptsächlich auf eine Rekordinflation, hohe Importzölle und Steuern zurückzuführen. In New York waren sechs der erfassten Waren- bzw. Dienstleistungen im regionalen Vergleich am teuersten. Die Preise für Wohnimmobilien liegen hier 119% über dem amerikanischen Durchschnitt. Die günstigsten Immobilien der Region bietet Mexico City: Die Preise liegen hier 72% unter dem regionalen Durchschnitt.
Die COVID-19-Pandemie, die steigende Inflation und geopolitische Spannungen haben die Preise weltweit in die Höhe getrieben, vor allem in Europa. Am stärksten betroffen war gemäss dem Index in dieser Region der Tourismussektor. So waren Flüge in Europa generell teurer als in anderen Regionen, und Hotelsuiten kosteten fast das Doppelte im Vergleich zu Asien. Ein gutes Beispiel ist in diesem Zusammenhang London, das von Rang 8 auf Rang 2 der teuersten Städte aufgestiegen ist. Hier liegen die Preise von Hotelsuiten 162% über dem globalen Durchschnitt. Drei weitere Positionen des Waren- und Dienstleistungskorbs waren in London ebenfalls teurer als überall sonst. Johannesburg hat 2022 seinen Rang als erschwinglichste Stadt des Rankings verloren, obwohl hier fünf Produkte und Dienstleistungen günstiger waren als im Vorjahr. Die einzige afrikanische Stadt im Ranking hat ihren Platz an Mumbai verloren, wo Wohnimmobilien fast 60% günstiger sind als im globalen Durchschnitt.
Der «Global Wealth and Lifestyle Report 2022» von Julius Bär findet sich hier.