Positive Überraschung: Inflationsrate in der Eurozone fällt stärker als gedacht

Der Weg war mühsam, doch nun ist der Rückgang der Inflationsrate in der Eurozone stärker ausgefallen als erwartet.

Dies ist vor allem auf Basiseffekte im Energiebereich zurückzuführen, denn obwohl der Ölpreis auch im September die Budgets der Verbraucher im Euroraum belastete, sanken die Energiepreise im Jahresvergleich um 4,7 Prozent (August: -3,3 Prozent). Auch die Kernrate fiel erstmals wieder unter die 5-Prozent-Marke. Sie liegt nun bei 4,5 Prozent nach 5,3 Prozent im August. Alles in allem spricht daher vieles dafür, dass die Inflationsrate zum Jahresende bei 3 bis 3,5 Prozent liegen wird.

Für eine generelle Entwarnung ist es noch zu früh. Denn vor allem bei den Dienstleistungspreisen dürfte der Preisdruck aufgrund der hohen Lohnkostenintensität hoch bleiben.

Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa. DWS

Für eine generelle Entwarnung ist es aber noch zu früh. Denn vor allem bei den Dienstleistungspreisen dürfte der Preisdruck aufgrund der hohen Lohnkostenintensität hoch bleiben. Hinzu kommen auch 2024 höhere administrierte Preise, so dass auch 2024 das Inflationsziel von 2 Prozent verfehlt werden dürfte. Auch wenn einige EZB-Vertreter mit weiteren Zinserhöhungen liebäugeln, spricht der aktuelle Inflationstrend für unverändert hohe Leitzinsen in den kommenden Monaten.

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