Zitat des Monats: Eine Politfluencerin über Gleichberechtigung im Zusammenhang mit der Wehrpflicht
Vor dem dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Krieges wird europaweit kräftig aufgerüstet. Eine unschöne Notwendigkeit in Zeiten geopolitischer Verwerfungen. Gleichzeitig wird in der Schweiz mit der Service-Citoyen-Initiative und in Deutschland mit dem neuen Wehrdienstgesetz die Frage neu diskutiert, inwieweit auch junge Frauen Wehrdienst – oder einen alternativen Dienst an der Allgemeinheit – leisten sollen. Eine wichtige und richtige Diskussion, die allerdings auch ein ideologisch geprägtes Selbstverständnis offenbart, dass in bestimmten Kreisen auf fruchtbaren Boden stösst – wie das Beispiel einer deutschen «Politfluencerin» mit 40'000 Followern offenbart.
Meltem Seker, Politfluencerin und CDU-MitgliedGleichberechtigung bedeutet dieselben Chancen zu haben, nicht dieselben Pflichten.
«Gleichberechtigung bedeutet dieselben Chancen zu haben, nicht dieselben Pflichten» – ein grossartiger Satz – besonders, wenn es um die Wehrpflicht geht. Offenbar gilt in gewissen Kreisen Gleichberechtigung überall dort, wo es angenehm ist: bei Frauenquoten in Führungspositionen, bei Lohntransparenz oder bei feministischen Förderprogrammen. Aber sobald es um unangenehme Gleichberechtigung geht – Schiessstand statt Seminarraum, Kasernenalltag statt Karriere-Coaching – stellt man fest, dass Gleichstellung ja eigentlich total komplex ist und man «differenzieren» muss. Wie praktisch: Chancen für alle, Pflichten für manche. Gleichberechtigung à la carte – aber bitte ohne Beilagen.