Eine nachhaltige Zukunft braucht Strom – viel Strom

Künstliche Intelligenz, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zählen zu den grossen Hoffnungen für einen erfolgreichen Übergang in eine nachhaltigere Zukunft. Doch sie brauchen Strom – viel Strom.

Dank neuer Technologien boomt die Stromnachfrage. Diese steigende Nachfrage muss durch eine ausreichende Stromversorgung ausgeglichen werden. Im Jahr 2022 kam der grösste sektorale CO2-Anstieg auf globaler Ebene aus der Strom- und Wärmeerzeugung, deren Emissionen um 1,8% (261 Mio. t) stiegen. Um das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen, müssen nachhaltige Energielösungen ausgebaut werden.

Die Investitionen in die globalen Stromnetze müssen bis 2030 durchschnittlich rund 600 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen, um auf dem Netto-Null-Kurs zu bleiben. Dies wäre fast doppelt so viel wie das derzeitige Investitionsniveau.

Johannes Haubrich, Head of Product Management, Nordea Asset Management

Erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne haben das Potenzial, die globale Energielandschaft zu verändern. Doch um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, muss ihre Kapazität bis im Jahr 2023 von derzeit 3’000 Gigawatt (GW) auf über 10’000 GW steigen. Dies entspricht einem jährlichen Zubau von durchschnittlich 1’000 GW und kann mit dem Vierfachen der gesamten Windkraftkapazität in Europa im Jahr 2022 verglichen werden.

Zur Venus und zurück
Um der wachsenden Stromnachfrage gerecht zu werden, schätzt die Internationale Energieagentur, dass bis 2040 über 80 Millionen Kilometer Netze hinzugefügt oder saniert werden müssen. Das entspricht in etwa der Entfernung von der Erde zur Venus und zurück. Die Erzeugung des benötigten Stroms ist nur eine Seite der Gleichung. Die Übertragung von Strom dorthin, wo und wann er benötigt wird, ist ebenso wichtig. Das traditionelle Stromnetz – ausgelegt für eine zentralisierte Energieerzeugung und -verteilung – steht vor Herausforderungen, um die schwankungsintensive Natur der erneuerbaren Quellen zu bewältigen. Neue Wind- und Solarparks werden schneller errichtet als die von ihnen produzierte Energie von den Energieversorgern in die derzeitigen Netze eingespeist werden kann. Es erfordert erhebliche Modernisierungen und neue Ausrüstungen, um ein widerstandsfähiges Netz zu gewährleisten. Beispielsweise dauert die Fertigstellung einer neuen Netzinfrastruktur fünf bis 15 Jahre – verglichen mit eins bis fünf Jahren für neue Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Investitionen in die globalen Stromnetze müssen bis 2030 durchschnittlich rund 600 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen, um auf dem Netto-Null-Kurs zu bleiben. Dies wäre fast doppelt so viel wie das derzeitige Investitionsniveau.

MasTec als Schlüsselunternehmen
Der US-Infrastrukturentwickler MasTec konzentriert einen grossen Teil seines Geschäfts auf beide Seiten der Energiegleichung: erneuerbare Energien und Infrastruktur. Das Unternehmen ist der drittgrösste Spezialunternehmer und einer der führenden Auftragnehmer für erneuerbare Energien in Nordamerika mit Expertise in Solar, Wind, Biomasse, Wasserstoff, Kohlenstoffabscheidung, Waste-to-Energy und Biogas. Zudem ist MasTec ein führendes Infrastrukturbauunternehmen für unter- und überirdischen Verteilungssysteme, einschliesslich Stromleitungen, Gräben, Rohrleitungen, Kabeln und Mobilfunkmasten. MasTec verbindet die Erzeugung erneuerbaren Stroms mit den Kunden, indem es abgelegene erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten mit Verbrauchern verbindet und den Zugang zu erneuerbaren Quellen und effizientem Erdgas ermöglicht. Dadurch trägt MasTec dazu bei, Engpässe bei der Energieübertragung zu verringern und die umweltfreundliche Übertragung voranzutreiben.

Von gut zu smart
Aber um das Problem anzugehen, reicht es nicht aus, saubere Energie zu produzieren und sich um die Übertragung zu kümmern. Es muss auf eine intelligente Weise getan werden. Das moderne Netz – das „Smart Grid“ – muss in Echtzeit auf Schwankungen von Energieangebot und -nachfrage reagieren und die Integration erneuerbarer Energien und Elektrofahrzeuge erleichtern. Das Smart Grid umfasst eine Vielzahl von Energiesteuerungs- und Überwachungsgeräten, die den Stromfluss ähnlich regulieren, wie Ampeln und Stoppschilder den Strassenverkehr regeln. Als Spezialist für die Stromverteilung, Kommunikation und Highspeed-Internet ist MasTec ein Schlüsselunternehmen für die Einführung von Smart Grids und ein nationaler Marktführer in diesem Bereich.

Förderung sauberer Energie und Infrastruktur
MasTec stärkte den Fokus auf nachhaltige Energielösungen und lieferte im Jahr 2022 Strom- und Energieprojekte im Wert von 5,3 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hat einen klaren Plan, um diesen Trend fortzusetzen. Ein wichtiger Teil dieses Plans war die Übernahme von Infrastructure and Energy Alternatives (IEA) im Jahr 2022, einem nordamerikanischen Anbieter von Infrastrukturlösungen für erneuerbare Energien. Diese Akquisition erweiterte die Bau- und Wartungskapazitäten für grüne Energie erheblich. Die Übernahme von IEA durch MasTec erweiterte den Umfang seines Segments Clean Energy & Infrastructure (CE&I), das bereits zu den am schnellsten wachsenden Geschäftsbereichen des Unternehmens gehörte und seit 2015 jedes Jahr zweistellig expandierte – angetrieben von der politischen Unterstützung für die Energiewende. Infolgedessen haben sich die CE&I-Umsätze in den letzten vier Jahren verdreifacht und erreichten Ende 2023 3,3 Milliarden US-Dollar. MasTec realisierte in den letzten Jahren Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien im Wert von mehr als 47 Gigawatt. Auch in Zukunft sieht sich das Unternehmen mit einer anhaltend starken Nachfrage konfrontiert. Der 18-Monats-Auftragsbestand belief sich im Dezember 2023 auf 12,5 Milliarden US-Dollar, von denen rund 90% Projekte in den Bereichen saubere Energie, Stromnetz und Kommunikationsnetze waren.

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