Supertrends der Credit Suisse: Kompass zu langfristigen Anlagethemen erfährt Erweiterung

Nach Einschätzung der Credit Suisse weisen die von ihren Analysten definierten, langfristigen Investment-Themen auch für das laufende Jahr weiterhin Wertpotenzial auf, da sie sich nach wie vor auf Katalysatoren des Wandels konzentrieren. Im Zug einer Aktualisierung wurde im Supertrend «Klimawandel – hin zu einer treibhausgasfreien Wirtschaft» das neue Subthema «Metalle der Zukunft» eingeführt und die bestehenden Trends um die Themenbereiche «Chatbots» und «Luxusgüternachfrage» in der Region Asien-Pazifik ergänzt.

Eine höhere Inflation, steigende Zinsen, Rezessionsängste, geopolitische Herausforderungen sowie die Energiekrise machten 2022 zu einem äusserst anspruchsvollen Jahr für die globalen Finanzmärkte. Von diesem Abschwung waren auch die Supertrends der Credit Suisse tangiert. Der Diversifizierungsansatz der Credit Suisse hat jedoch über alle sechs Supertrends und Subthemen hinweg dazu beigetragen, den Turbulenzen an den Märkten standzuhalten. Sechs Jahre nach ihrer Lancierung legen die Supertrends den Schwerpunkt weiterhin auf langfristige und mehrjährige gesellschaftliche Trends, welche eine rasch wachsende Zahl an Geschäftsopportunitäten zur Folge haben dürften und somit nach wie vor in hohem Masse relevant sind. Die Analysten der Credit Suisse haben das zugrunde liegende Konzept weiterentwickelt. So haben sie zum Beispiel im laufenden Jahr innerhalb des Supertrends «Klimawandel» das neue Subthema «Metalle der Zukunft» eingeführt. Darüber hinaus ergänzten sie ihre bestehenden Trends um aktuelle Themen wie Chatbots und die Luxusgüternachfrage im Raum Asien-Pazifik.

Wenngleich sich unsere langfristigen Anlagetrends dem Abschwung an den Finanzmärkten 2022 nicht entziehen konnten, sind wir insgesamt weiterhin von unseren Supertrends und ihren Subthemen überzeugt.

Burkhard Varnholt, Global Chief Investment Officer, Credit Suisse

Die langfristigen Credit Suisse Anlagetrends bleiben bei Aktien aktuell:

  • Besorgte Gesellschaften: Durch das schwierige und sich verändernde geopolitische Umfeld hat sich die persönliche Sicherheit für viele Menschen weltweit zur wichtigsten Hauptsorge entwickelt. Der Inflationsschock des letzten Jahres und die entsprechend verringerte Erschwinglichkeit grundlegender Güter und Dienstleistungen belasten die privaten Haushalte zusätzlich. Diese Probleme erfordern weiterhin öffentlich-private Lösungen, wobei innovative Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen.
  • Infrastruktur: Gegenüber den mehrjährigen Ausgabenprogrammen zur Modernisierung der Infrastruktur, welche Regierungen weltweit eingeführt haben, ist dieser Supertrend gut exponiert. Die Veränderungen in den Energielieferketten im Jahr 2022 dürften für viele Länder zu völlig neuen Rahmenbedingungen für die Deckung ihres Energiebedarfs führen, was den Bau neuer Infrastrukturen erfordert. Durch die Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur rücken die Anwendungen näher an die Endnutzer heran. Im Bereich Transportinfrastruktur erachten die Credit Suisse Analysten die Rückkehr chinesischer Touristen und den Nachholbedarf aufgrund der COVID-19-Lockdowns als wegweisende Impulsgeber für die Zukunft.
  • Technologie: Die Digitalisierung und Geschäftstransformation mittels IT-Tools schreitet rasant voran. Im Jahr 2022 wurden echte Durchbrüche erzielt, so etwa bei Anwendungen auf Grundlage künstlicher Intelligenz, die zu Effizienz- und Produktionssteigerungen in den Dienstleistungs- wie auch den Industriesektoren beitragen. Während Chatbots derzeit im Rampenlicht stehen, dürfte KI in sämtlichen Bereichen von Bildung über die Baubranche bis hin zu Lebensmitteldiensten, dem Gesundheitswesen und im Detailhandel zum Einsatz gelangen.
  • Silver Economy: Mehrere Länder rund um den Globus, darunter Japan, China und Deutschland, haben den Zenit bei der Bevölkerungsentwicklung erreicht. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft werden die Senioren (ab 65 Jahren) die einzige Bevölkerungsgruppe bilden, die erheblich wächst – von rund 780 Millionen heute auf fast 2.5 Milliarden im Jahr 2100. Dieses starke Wachstum wird zweifellos zu Herausforderungen führen, die innovative Lösungen im Gesundheitssektor, bei Versicherungen sowie an den Konsum- und Immobilienmärkten erfordern.
  • Werte der Millennials: Die wachsende Bedeutung der Generationen Y und Z und ihrer Grundwerte beeinflusst sowohl Unternehmen als auch Regierungen. Der wahrscheinliche Höhepunkt der Inflation und die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft dürften diesen Supertrend im Jahr 2023 unterstützen. Die Credit Suisse Analysten beleuchten die strukturellen Triebkräfte der Digitalisierung, den wachsenden Luxusgütermarkt, mit besonderem Fokus auf junge und wohlhabende chinesische Konsumenten, sowie Innovationen, welche für ein erschwingliches und nahrhaftes Lebensmittelangebot in Schwellenländern sorgen können.
  • Klimawandel: Als Europa letztes Jahr seine Kohlekraftwerke wieder in Betrieb nahm, um sanktioniertes russisches Öl und Gas zu ersetzen, geriet die Welt bei der Erreichung ihres Netto-null-Ziels bis 2050 ins Hintertreffen. Dies dürfte sich jedoch nur als kurzer Rücksetzer auf dem weiteren Weg erweisen. Die Bestrebungen der westlichen Regierungen um Energiesicherheit haben zu einem beispiellosen Anstoss für den Ausbau der im Inland produzierten erneuerbaren Energie geführt. Darüber hinaus wird der Bau von Solar- und Windkraftanlagen sowie Elektrofahrzeugen mehr Mineralien benötigen als vergleichbare Technologien auf Basis fossiler Brennstoffe, weshalb die von den Credit Suisse Analysten als «Metalle der Zukunft» bezeichneten Grundstoffe künftig eine wesentliche Ressource darstellen werden.

Die aktualisierte bzw. erweiterte Supertrends-Publikation der Credit Suisse findet sich hier.

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