Dem Sturm standhalten, statt aus US-Aktien fliehen
Die anhaltende Volatilität an den US-Aktienmärkten verleitet viele Investoren dazu, in Bargeld oder Nicht-US-Märkte zu flüchten. Doch wer flieht, könnte massive Renditeverluste erleiden.
Der S&P 500 Index beendete eine vierwöchige Verlustserie und verzeichnete einen Anstieg von 0,45 Prozent – die erst vierte positive Woche im Jahr 2025. Für das Gesamtjahr weist der Index eine Rendite von -3,42 Prozent auf. Tatsächlich befindet sich der S&P 500, der von der Unsicherheit über die Zölle und Rezessionsängsten gebeutelt wird, mitten in der schwierigsten Phase seit zwei Jahren. Der CBOE-Volatility-Index (VIX) dokumentiert diese Entwicklung eindrucksvoll: an zwölf aufeinanderfolgenden Handelstagen lag er über der kritischen Marke von 20. Diese signalisiert eine erhöhte Marktunsicherheit und Angst. Diese anhaltende Volatilität hat viele US-Aktienanleger dazu veranlasst, in Bargeld und nicht-US-amerikanische Aktien zu investieren. Laut einer viel zitierten Umfrage unter globalen Fondsmanagern sind US-Aktienanlagen mit 23 Prozent untergewichtet, was dem niedrigsten Engagement seit fast zwei Jahren entspricht.
Warum investiert bleiben?
Eine Langzeitanalyse von 1937 bis 2024 offenbart eine bemerkenswerte Börsenkonstanz. In 76 Prozent der Kalenderjahre verzeichneten US-Aktien positive Renditen, mit einem durchschnittlichen Jahresertrag von nahezu 20 Prozent. Die Verlustjahre blieben mit durchschnittlich -12,5 Prozent überschaubar.
Saira Malik, Chief Investment Officer, NuveenDie Konsequenzen eines vorschnellen Ausstiegs sind dramatisch. Investoren, die nur die zehn wichtigsten Handelstage verpassen, riskieren Renditeverluste von bis zu 54 Prozent.
Die Konsequenzen eines vorschnellen Ausstiegs sind dramatisch. Investoren, die nur die zehn wichtigsten Handelstage verpassen, riskieren Renditeverluste von bis zu 54 Prozent. Bei Versäumen der zwanzig bedeutendsten Handelstage können die Einbussen auf sagenhaft 73 Prozent anwachsen. In diesem herausfordernden Umfeld erweisen sich zwei Anlagesegmente als besonders robust: Dividenden-Wachstumsaktien und globale Infrastrukturunternehmen. So legte der S&P-500-Dividend-Aristocrats-Index bereits um 1,9 Prozent zu.

Historisch gesehen haben Unternehmen, die Dividenden einführen oder weiter erhöhen, höhere annualisierte Renditen bei geringerem annualisiertem Risiko (Standardabweichung) erzielt, sodass sich diese Aktien gut für das aktuelle Umfeld eignen. Da viele Portfolios in US-amerikanischen Large-Cap-Wachstumsaktien übergewichtet sind, bieten Dividendenaktien eine potenzielle Diversifizierung. Dividendenstarke Aktien weisen erwiesenermassen eine geringere Korrelation zum S&P 500 auf als Large-Cap-Wachstumsaktien. Zugleich verzeichnete der S&P-Global-Infrastructure-Index ein Plus von 4,69 Prozent. Technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz beschleunigen die Marktdynamik zusätzlich. Globale Infrastrukturunternehmen positionieren sich dabei als strategische Gewinner, insbesondere in Bereichen der Energie-Infrastruktur.
Fazit: Die Geschichte spricht eindeutig dafür, im Markt zu bleiben, insbesondere für Anleger mit langfristigen Zielen.