Gold-Alternative: Diese Sachwerte schützen vor Inflation
Der PCE-Index für persönliche Konsumausgaben der US-Haushalte wird kommenden Freitag veröffentlicht. Er gilt als wichtiger Inflationsindikator für die US-Notenbank. Trotz des greifbar nahen 2-Prozent-Ziels könnten die Auswirkungen der US-Zölle die Inflationserwartungen beeinflussen. Investoren sollten daher verstärkt auf Sachwerte setzen.
Die jüngsten Inflationsdaten haben die Märkte aufgeschreckt und Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen gedämpft. Nun richtet sich der Blick auf den PCE-Index, der am Freitag veröffentlicht wird. Dieser gilt als bevorzugter Inflationsindikator der US-Notenbank (Fed). Eine Analyse der Federal Reserve Bank of Dallas zeigt zwar, dass sich die Kern-PCE-Werte in den vergangenen drei Jahren insgesamt abgeschwächt haben. Doch neue Unsicherheiten belasten die Erwartungen. In den Protokollen der Fed-Sitzung vom Januar wurde ausdrücklich auf «Aufwärtsrisiken für die Inflationsaussichten» durch Handelsmassnahmen hingewiesen.
Saira Malik, Chief Investment Officer, NuveenWährend Gold als traditioneller Inflationsschutz betrachtet wird, zeigen sich in der Praxis Sachwerte wie Immobilien, Infrastruktur und Rohstoffe oft effektiver.
Damit rücken zollbedingte Effekte stärker in den Fokus. Die National Association of Home Builders (NAHB) meldete einen Rückgang ihres Vertrauensindex auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Fast ein Drittel der Haushaltsgeräte und des Bauholzes wird importiert, wodurch steigende Zölle zu höheren Materialkosten führen könnten.
Überlegungen zum Portfolio
Angesichts der hartnäckigen Inflation und neuer wirtschaftlicher Unsicherheiten stellt sich die Frage, welche Anlageklassen Schutz bieten können. Während Gold als traditioneller Inflationsschutz betrachtet wird, zeigen sich in der Praxis Sachwerte wie Immobilien, Infrastruktur und Rohstoffe oft effektiver. Die untenstehende Grafik zeigt, dass ein Portfolio mit einer Allokation von 15 Prozent in Sachwerte im Vergleich zu einem traditionellen 60/40-Portfolio höhere Renditen bei leicht reduzierter Volatilität erzielt, insbesondere in Phasen erhöhter Inflation.
- Gold als Inflationsschutz
Gold hat in den vergangenen Monaten stark zugelegt und verzeichnete seit Jahresbeginn einen Anstieg von +11,9 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung bevorzugen einige Investoren ertragsstarke Sachwerte, die langfristig stabilere Erträge liefern. - Immobilien: Knappes Angebot als Preistreiber
Der Immobilienmarkt leidet unter steigenden Baukosten, was das Angebot an Neubauten drosselt. Das Bauvolumen für Büro- und Einzelhandelsimmobilien ist auf einem historischen Tiefstand, während die Nachfrage hoch bleibt. Dies könnte Mietsteigerungen und damit höhere Erträge für Investoren unterstützen. - Infrastruktur: Inflationsgeschützte Verträge als Vorteil
Infrastrukturunternehmen profitieren von einer relativ unelastischen Nachfrage nach ihren Dienstleistungen. Zudem sind viele ihrer Verträge an Inflationsklauseln gekoppelt, sodass höhere Preise direkt an die Kunden weitergegeben werden können. Besonders im Energiesektor bestehen attraktive Chancen: Während die Ölpreise durch geopolitische Unsicherheiten und eine expansive Förderpolitik limitiert sein könnten, profitieren Infrastrukturanlagen in der Energieerzeugung und Verteilung von steigenden Investitionen in erneuerbare Energien und Netzmodernisierungen. - Rohstoffe und Agrarland: Inflationsresistente Einnahmenquellen
Die Preise für Nahrungsmittel und Rohstoffe spielen eine wichtige Rolle in der Inflation. Steigende Preise erhöhen die Einnahmen und Cashflows für Sachwerte, die diese Güter produzieren. Besonders Ackerland und Holz bieten nicht nur Inflationsschutz, sondern sind auch weniger anfällig für tägliche Marktschwankungen.

Solange die Inflation über dem Zielwert von zwei Prozent bleibt und zollbedingte Preissteigerungen drohen, könnten Sachwerte ein wichtiger Baustein für widerstandsfähige Portfolios sein. Immobilien, Infrastruktur und Rohstoffe bieten nicht nur Schutz gegen Kaufkraftverluste, sondern auch attraktive Ertragschancen in unsicheren Zeiten.