Entspannungssignale an den Bondmärkten

Sie gelten als Seismographen an den Finanzmärkten – die Bondrenditen. Seit einigen Tagen zeigt sich bei den Renditen eine Konsolidierung (siehe Grafik). Dabei ist die Verzinsung der US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit wieder unter die Marke von 1,6 Prozent zurückgeglitten.

An den Finanzmärkten ist Konsolidierung der Bondrenditen ein wichtiges Entspannungssignal. Zuvor hatten Zinsängste für Unsicherheit und erhöhte Kursschwankungen gesorgt. Es waren insbesondere die Aussichten auf höheres Wirtschaftswachstum im Nachgang der Corona-Krise, die im Februar und März einen Renditeanstieg an den wichtigsten Bondmärkten ausgelöst hatten.

Der wichtigste Treiber für weiterhin tiefe Zinsen bleibt die Geldpolitik.

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Die massiven Fiskalstimuli in den USA und die im Vergleich zu Europa rascheren Impf-Erfolge liessen die US-Renditen viel deutlicher steigen als im Euroraum. Dies wiederum hat die Zinsdifferenz zwischen diesen beiden Währungsräumen zum Vorteil der USA verschoben, was auch ein Grund für den erstarkenden US-Dollar ist. Der wichtigste Treiber für weiterhin tiefe Zinsen bleibt die Geldpolitik. Die grossen Notenbanken der Welt wollen ihre ultralockere Geldpolitik zu jedem Preis noch eine ganze Weile fortsetzen. Bei der US-Notenbank Fed zum Beispiel rechnet die Mehrheit der Mitglieder frühestens ab 2024 mit einer ersten Zinsanhebung.

Die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen hat sich in den wichtigsten Industrieländern auf leicht erhöhten Niveaus eingependelt Bildnachweis: Bloomberg
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