Mit aktiven Strategien Alpha an den Obligationenmärkten der Schwellenländer generieren
Dank besserer Fundamentaldaten und einem günstigen Angebot/Nachfrage-Verhältnis haben EM-Staatsobligationen in Hartwährung im vergangenen Jahr hohe Renditen von über 11% abgeworfen. Obligationen mit hohem Bonitätsrating haben massgeblich zu den Gewinnen beigetragen, zumal schwache Neuemissionsvolumen zu sinkenden Risikoaufschlägen im Investment-Grade-Segment geführt haben.
Zu Beginn des neuen Jahres haben hohe Emissionsvolumen zu steigenden Spreads und somit zu attraktiveren Bewertungen beigetragen. Das grosse Angebot (das in den kommenden Quartalen abnehmen dürfte) bietet Anlegern die Möglichkeit, kurzfristig ein Risiko-Exposure zu attraktiveren Konditionen einzugehen, bevor Kapitalzuflüsse in den Markt das Angebot übersteigen und die Risikoaufschläge zurückgehen.
Potenzial für Relative-Value-Strategien
Im Basisszenario für 2024 wird von einem günstigen Umfeld für Obligationen im Allgemeinen und für Unternehmensobligationen im Besonderen ausgegangen. Da sich die Inflation inzwischen stabilisiert und das Wachstum zurückgeht, haben viele grosse Zentralbanken – darunter auch die US Federal Reserve, die Bank of England und die Europäische Zentralbank – Spielraum für Zinssenkungen zur Begrenzung von Rezessionsrisiken.
Daniel Shaykevich, Portfolio Manager, VanguardWir erwarten im kommenden Jahr Mehrrenditen an den Obligationenmärkten der Schwellenländer.
Nach einem Anstieg im Januar sind die Risikoaufschläge für EM-Obligationen mit Investment-Grade-Rating gegenüber äquivalenten US-Spreads so attraktiv wie seit über zwei Jahren nicht mehr, und auch EM-High-Yield-Spreads sind weiterhin vergleichsweise günstig. Die Bewertungen von US-Unternehmensobligationen nähern sich allmählich historischen Höchstständen und machen eine EM-Allokation für Anleger umso interessanter. Vor diesem Hintergrund erwarten wir im kommenden Jahr Mehrrenditen an den Obligationenmärkten der Schwellenländer.
Eine Assetklasse mit mehreren Stärken
Neben attraktiven Bewertungen profitieren EM-Unternehmensobligationen von einer einzigartigen Kombination aus hohen Risikoaufschlägen und langer Duration, die US-Obligationen weder im Investment-Grade- noch im High-Yield-Segment zu bieten haben. Daher könnten die Obligationenmärkte der Schwellenländer in besonderem Masse sowohl von sinkenden Zinsen als auch von stabilem Wirtschaftswachstum profitieren, das die Nachfrage nach renditestarken Obligationen stützt. Angesichts der insgesamt hohen Nachfrage und der historisch extrem teuren Bewertungen von US-Unternehmensobligationen könnte 2024 ein gutes Jahr für EM-Obligationen werden.
Vorteile aktiver EM-Obligationenstrategien
Mehr noch als in anderen Segmenten der globalen Obligationenmärkte können Anleger in Schwellenmärkten von aktiven Strategien profitieren, ohne zusätzliche Risiken eingehen zu müssen. Für Alpha-Strategien ist die Assetklasse aus mehreren Gründen besonders interessant:
- EM-Anlagen haben in der Regel eine längere Duration, weshalb ihre Rendite oft von der Spread-Entwicklung und nicht allein von den Renditen abhängt, die Anleger während der Haltedauer erzielen (oft als «Carry» bezeichnet). Daher kann sich die Suche nach besonders renditestarken EM-Obligationen durchaus lohnen.
- EM-Staatsobligationen mit steigenden Fundamentaldaten könnten, eine anhaltend positive Entwicklung vorausgesetzt, über Jahre hinweg Mehrrenditen abwerfen.
- Grössere Schwellenländer profitieren von soliden Zinskurven, in denen häufig neben staatlichen auch staatsnahe Emittenten enthalten sind, weshalb aktive Anleger zahlreiche Instrumente zur Implementierung ihrer Länder-Exposures zur Auswahl haben.
Gute langfristige Prognose
EM-Unternehmensobligationen dürften ihre gute Entwicklung aus dem Vorjahr fortsetzen und sowohl kurz- als auch langfristig hohe risikobereinigte Renditen abwerfen. Mit aktiven Strategien, die sich auf sorgfältige Auswahl von Wertpapieren konzentrieren, können Anleger an den Obligationenmärkten der Schwellenländer Alpha ohne zusätzliches Risiko anstreben.