Digitale Wettbewerbsfähigkeit: Die Schweiz unter den Top 5 weltweit

Das IMD, Institute for Management Development in Lausanne hat seine Weltrangliste zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit veröffentlicht. Die Schweiz klettert auf den 5. Platz von 63 untersuchten Ländern (2021: 6. Rang). Diese Position belegte sie bereits 2019, bevor die Pandemie die Volkswirtschaften insgesamt beeinträchtigte.

Unter den Top 10 belegt Dänemark den 1. Platz, während die USA mit dem 2. Platz zum ersten Mal seit der Einführung des «IMD World Digital Competitiveness Ranking» im Jahr 2017 ihren Spitzenplatz abgeben müssen. Schweden bleibt auf dem 3. Platz, Singapur verbessert sich um einen Rang (4. Platz) und die Niederlande steigen ebenfalls um einen Platz auf den 6. Platz (von Platz 7).

Die Schweiz macht Fortschritte
Der Aufstieg der Schweiz in der Rangliste ist auf das gute Abschneiden beim Faktor «Wissen» zurückzuführen, den das World Competitiveness Center als «das notwendige Know-how, neue Technologien zu entdecken, zu verstehen und zu entwickeln» definiert. Dieser Faktor ist eine von insgesamt drei Hauptkategorien, nach denen die Forschenden die Ergebnisse der Studien einstufen. Die beiden weiteren Faktoren bilden «Zukunftsfähigkeit» und «Technologie».

Die Schweiz ist auf dem Weg, eine voll entwickelte digitale Nation zu werden, mit einer zufriedenstellenden digitalen Infrastruktur und Regulierung, Daten-Governance und digitalen Einstellungen.

Arturo Bris, Director World Competitiveness Center, IMD

Spitzenrang im Bereich Wissen
Bei sämtlichen Subfaktoren im Bereich «Wissen» rangiert die Schweiz unter den 10 besten Volkswirtschaften, wobei sie in Bezug auf Talente den 2. Platz erreicht, bei der wissenschaftlichen Konzentration weiterhin auf Rang 8 liegt und im Bereich der «Aus- und Weiterbildung» ebenfalls den 8. Platz einnimmt. Im Bereich «Technologie» bleibt die Position der Schweiz bei den Subfaktoren Kapital (Platz 12) und technologische Rahmenbedingungen (Platz 11) unverändert, während sich der regulatorische Rahmen im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert hat (2022: 8. Platz vs. 2021: 9. Platz).

Nachholbedarf der Schweiz
Das Ranking macht deutlich, dass die digitalen Fähigkeiten der Schweiz verbesserungswürdig sind: Die Verfügbarkeit digitaler Kompetenzen wird von den Führungskräften heute weniger positiv eingeschätzt als noch vor einem Jahr; dieses Kriterium ist auf Platz 18 zurückgefallen (von Platz 11). Auch bei den Hochschulabsolventen in den Naturwissenschaften (26. Platz), den Frauen mit Hochschulabschluss (30. Platz), der Anzahl Forscherinnen (31. Platz) und der F&E-Produktivität gemessen an der Anzahl Veröffentlichungen (35. Platz) sind die Werte weiterhin relativ niedrig – trotz Verbesserungen in den meisten dieser Bereiche. Insgesamt beleuchten die Ergebnisse die Faktoren, die es Regierungen und der Privatwirtschaft erleichtern, ihre Fähigkeiten zum Schutz der digitalen Infrastruktur vor Cyberangriffen zu verbessern, so die Experten. Zudem zeigen sie auf, wie dies die Annahme und Verbreitung digitaler Technologien fördert. In Bezug auf die Kapazitäten der Regierungen im Bereich Cybersicherheit belegt die Schweiz Platz 27 von 63, bei der Frage nach dem Stellenwert von Cybersicherheit für Führungskräfte («Inwieweit wird die Cybersicherheit von Unternehmen angemessen berücksichtigt?») Platz 15. Im Bereich E-Partizipation liegt sie auf Platz 18 und im Bereich E-Government (Bereitstellung von Online-Behördendiensten, um Zugang und Inklusion für die Bürger zu erhöhen) auf Platz 16.

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