Job-Hopping: Übertreiben Sie es nicht!
Die Zeiten, in denen ein Arbeitnehmer sein ganzes Berufsleben lang demselben Unternehmen treu blieb, sind längst vorbei. Auch Sie werden zweifellos irgendwann einmal den Arbeitgeber gewechselt haben. Doch viele Arbeitgeber sehen häufige Arbeitsplatzwechsel immer noch als negativ an. Sie wollen oft nicht viel Energie und Zeit in einen Arbeitnehmer investieren, der wahrscheinlich nicht lange bleiben wird.
Ist Job-Hopping schlecht für Ihren Lebenslauf? Wie erklären Sie einem potenziellen Arbeitgeber, dass Sie bereits mehrmals den Arbeitsplatz gewechselt haben? Und wie überzeugen Sie ihn, Ihnen eine faire Chance zu geben? Der Schweizer Rekrutierungsspezialist Robert Walters gibt Job-Hopper einige wichtige Ratschläge, mit denen sie trotzdem einen guten Eindruck hinterlassen können.
Seien Sie transparent
Es gibt immer noch viele Vorurteile gegenüber Arbeitnehmern, die häufig die Stelle wechseln. Sie gelten als geldgierig oder unzuverlässig. Um Ihre Chancen auf eine neue Stelle zu erhöhen – und diese Vorurteile auszuräumen – müssen Sie einige Dinge beachten. Erstens: Seien Sie ehrlich. Geben Sie in Ihrem Lebenslauf genau an, für welche Unternehmen Sie bereits gearbeitet haben und was Ihre Aufgaben waren. Bei Ihrem ersten Vorstellungsgespräch werden Sie zu Ihrer beruflichen Vergangenheit befragt werden. Stellen Sie also sicher, dass Sie für jede Berufserfahrung den Grund für Ihr Ausscheiden erklären können.
Erzählen Sie Ihre Geschichte
Versuchen Sie ausserdem, Ihre persönliche Situation zu schildern. Wenn Sie ein Hochschulabsolvent oder ein Freiberufler sind, der in kurzer Zeit zahlreiche befristete Stellen angenommen hat, ist es logisch, dass Sie regelmässig den Arbeitgeber gewechselt haben. Jeder hat seine eigene Geschichte, also erzählen Sie Ihre und stellen Sie sicher, dass Sie gut begründen können, warum Sie «gewechselt» haben.
Schweizer Personalvermittler Robert WaltersWenn Sie ohne triftigen Grund ständig die Stelle wechseln, wirkt sich das nicht positiv auf Ihre Bewerbung aus. Es kann dazu führen, dass Personalverantwortliche Sie für einen untreuen Mitarbeiter halten.
Kennen Sie den Mehrwert Ihrer Arbeitserfahrungen
Für verschiedene Organisationen gearbeitet zu haben, ist nicht unbedingt ein Nachteil. Überzeugen Sie den Arbeitgeber davon, dass es Ihr Ziel war, so viel relevante Berufserfahrung wie möglich zu sammeln. Vergewissern Sie sich, dass Sie den Mehrwert jeder Arbeitserfahrung vor einem Vorstellungsgespräch erklären können. Was genau haben Sie dort gelernt? Wie hat es Ihnen bei Ihrer persönlichen Entwicklung geholfen? Wenn Sie dies gut vorbereiten, vermeiden Sie, dass der Arbeitgeber den Eindruck gewinnt, dass es Ihnen nur um ein höheres Gehalt oder einen besseren Status geht.
Stellen unter einer Kategorie zusammenfassen
Wenn Sie innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrere Tätigkeiten in derselben Branche ausgeübt haben, können Sie diese auch in Ihrem Lebenslauf zusammenfassen. Erwähnen Sie zwar die Unternehmen, für die Sie gearbeitet haben, aber Sie müssen nicht Ihr gesamtes Aufgabenspektrum aufschreiben. So sparen Sie Platz in Ihrem Lebenslauf und die Liste der Arbeitgeber wirkt nicht so extrem.
Lassen Sie es nicht an Ihrem früheren Arbeitgeber aus
Gehen Sie nicht in die Defensive, wenn ein Personalverantwortlicher Sie auf Ihre Wahlmöglichkeiten anspricht. Das klingt logisch, aber viele Bewerber suchen nach anderen Ausreden oder geben jemand anderem die Schuld. Schliesslich wollen sie ja einen guten Eindruck hinterlassen. Es ist jedoch besser, wenn Sie die Verantwortung für Ihr eigenes Handeln übernehmen, ohne Ihren früheren Arbeitgeber zu beschuldigen.
Positive Erfahrungen
Es ist keine Schande, den Arbeitsplatz ein paar Mal gewechselt zu haben. In mancher Hinsicht macht es Sie sogar attraktiver als Bewerber, die jahrelang beim selben Arbeitgeber auf demselben Arbeitsplatz festsitzen. Sie können sich zum Beispiel schneller anpassen. Zweifellos haben Sie aus jeder noch so kurzen Berufserfahrung bestimmte Dinge gelernt. So finden Sie heraus, was zu Ihnen passt, und Sie können Ihr Netzwerk erweitern. Wenn Sie die oben genannten Tipps berücksichtigen, Ihren Lebenslauf regelmässig aktualisieren und sich gut auf Ihr nächstes Vorstellungsgespräch vorbereiten, bieten sich Ihnen viele Möglichkeiten.
Zu viel wechseln ist nachteilig
Vorsicht: Wenn Sie ohne triftigen Grund ständig die Stelle wechseln, wirkt sich das nicht positiv auf Ihre Bewerbung aus. Es kann dazu führen, dass Personalverantwortliche Sie für einen untreuen Mitarbeiter halten. Ein Stellenwechsel ist durchaus möglich, aber wie bei allem: Übertreiben Sie es nicht.