Auch die Westschweizer Wirtschaft unterstützt die BVG-Reform

Alle Westschweizer Wirtschaftsverbände, die Mitglieder des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, von economiesuisse und des sgv sind, unterstützen die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG-Reform), über die am 22. September 2024 abgestimmt wird.

Das System der beruflichen Vorsorge wurde seit 2005 nicht mehr angepasst. Es muss deshalb dringend modernisiert werden – insbesondere, um die zweifache Herausforderung von steigender Lebenserwartung und unzureichenden Anlagerenditen zu meistern. Die im März 2023 vom Parlament verabschiedete BVG-Reform entspricht den aktuellen demografischen und wirtschaftlichen Realitäten. Sie trägt somit wesentlich zum Fortbestand des bewährten Drei-Säulen-Modells bei.

Weil jede Arbeit eine faire Rente verdient, unterstützt die Westschweizer Wirtschaft den von den Eidgenössischen Räten angenommenen Kompromiss für die zweite Säule.

Marco Taddei, Leiter Romandie, Schweizerischer Arbeitgeberverband (SAV)

Die Wirtschaftsverbände der Westschweiz empfehlen ein «Ja» zur BVG-Reform. Sie verweisen insbesondere auf die folgenden positiven Punkte:

  • Der Mindestumwandlungssatz von 6,8 Prozent ist mittlerweile zu hoch, um die Renten langfristig zu sichern. Dies führt dazu, dass die heutigen Renten teilweise von den Erwerbstätigen finanziert werden. Mit der Senkung des Satzes auf 6,0 Prozent wird einerseits diese Umverteilung verringert und die Gerechtigkeit zwischen den Generationen erhöht. Andererseits wird dadurch das finanzielle Gleichgewicht der beruflichen Vorsorge sichergestellt.
  • Die Leistungen für Menschen mit niedrigem Einkommen, Teilzeitbeschäftigte und solche, die mehrere Jobs haben, werden so verbessert. Eine kürzlich vom wissenschaftlichen Institut BSS durchgeführte Studie zeigt, dass 359’000 Personen, darunter 275’000 Frauen, eine höhere Rente erhalten, wenn die Reform angenommen wird.
  • Durch die Senkung der Eintrittsschwelle und des Koordinationsabzugs können 100’000 Franken Einkommen neu versichert werden.
  • Auch ältere Arbeitnehmende gehören zu den Gewinnern der Vorlage. Die BVG-Beiträge steigen mit zunehmendem Alter stark an. Mit der Senkung der Beiträge für über 55-jährige Arbeitnehmende von 18 auf 14 Prozent erhöht die Reform deren Arbeitsmarktattraktivität.

Die im Rahmen der Reform vorgeschlagenen Massnahmen stärken und modernisieren die Altersvorsorge. Sie berücksichtigen sowohl die Interessen der Arbeitgeber als auch diejenigen der Arbeitnehmenden. Alle Generationen profitieren davon: die Jungen, die Teilzeit- oder Mehrfachbeschäftigten sowie die älteren Arbeitnehmenden.

Falls die BVG-Reform am 22. September 2024 abgelehnt wird, würde dies das Drei-Säulen-System der Altersvorsorge schwächen und das Problem lediglich auf die lange Bank schieben. Die Suche nach einem neuen Kompromiss würde viel Zeit in Anspruch nehmen und zusätzliche Kosten für die Unternehmen verursachen.

Weil jede Arbeit eine faire Rente verdient, unterstützt die Westschweizer Wirtschaft den von den Eidgenössischen Räten angenommenen Kompromiss für die zweite Säule und empfiehlt, am 22. September 2024 mit «Ja» zur BVG-Reform zu stimmen.

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