Die SNB weist für die ersten drei Quartale 2023 einen mageren Gewinn von 1,7 Mrd. Franken aus

Während die SNB zum Jahresbeginn noch einen Gewinn erwirtschaften konnte, musste sie im zweiten und dritten Quartal Verluste vermelden. Alleine in den letzten drei Monaten (Juli bis August) beträgt das Minus 12,0 Mrd. Franken. Unter dem Strich verbleibt für die ersten neun Monate des Jahres ein mageres Plus von 1,7 Mrd. Franken. Damit die SNB in diesem Jahr einen Gewinn ausschütten könnte, müsste sie im vierten Quartal rund 40,0 Mrd. Franken erwirtschaften – Experten halten das für unrealistisch. Bund und Kantone dürften somit in diesem Jahr leer ausgehen.

Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen betrug 7,0 Mrd. Franken. Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 1,1 Mrd. Franken. Der Verlust auf den Frankenpositionen belief sich auf 6,1 Mrd. Franken. Das Ergebnis der Nationalbank ist überwiegend von der Entwicklung der Gold­, Devisen­ und Kapitalmärkte abhängig. Starke Schwankungen sind deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Gewinn auf den Fremdwährungspositionen
Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen belief sich auf insgesamt 7,0 Mrd. Franken. Die Zins­ und Dividendenerträge betrugen 7,7 Mrd. Franken bzw. 2,9 Mrd. Franken, denen Zinsaufwände für 0,8 Mrd. Franken entgegenstanden. Während auf Zinspapieren und ­instrumenten Kursverluste von 4,2 Mrd. Franken resultierten, betrugen die Kursgewinne auf Beteiligungspapieren und ­instrumenten 20,5 Mrd. Franken. Die wechselkursbedingten Verluste beliefen sich auf insgesamt 19,2 Mrd. Franken.

Bewertungsgewinn auf dem Goldbestand
Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand entstand ein Bewertungsgewinn von 1,1 Mrd. Franken. Das Gold wurde per Ende September 2023 zu 54 972 Franken pro Kilo gehandelt (Ende 2022: 53 941 Franken).

Verlust auf den Frankenpositionen
Der Verlust auf den Frankenpositionen betrug insgesamt 6,1 Mrd. Franken. Er resultierte im Wesentlichen aus der Verzinsung der Girokontoguthaben von 5,4 Mrd. Fran­ken. Zusätzliche Zinsaufwände in Höhe von 1,9 Mrd. Franken ergaben sich aus liquiditäts­abschöpfenden Operationen. Die SNB schöpft Liquidität mit Repogeschäften und mit eigenen Schuldverschreibungen ab. Die Zinserträge auf den gedeckten Darlehen sowie den bis im August bestehenden Darlehen nach Notrecht beliefen sich auf 1,2 Mrd. Franken.

Rückstellungen für Währungsreserven
Per Ende September 2023 resultierte – vor der Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven – ein Gewinn von 1,7 Mrd. Franken. Artikel 30 Abs. 1 NBG schreibt der Nationalbank vor, Rückstellungen zu bilden, welche es erlauben, die Währungsreserven auf der geld­ und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten. Die Zuweisung für das laufende Geschäftsjahr wird Ende Jahr festgelegt.

Hauptbildnachweis: SNB