Wohneigentumspreise in der Schweiz steigen trotz höherer Zinsen unvermindert weiter
Die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum sind im dritten Quartal 2022 erneut gestiegen. Für Einfamilienhäuser musste 1,4 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorquartal. Die Stockwerkeigentumspreise legten mit 1,9 Prozent noch stärker zu. Verglichen mit dem dritten Quartal 2021 kosten Einfamilienhäuser heute 5,6 Prozent, Stockwerkeigentum 7,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie dem aktuellen Raiffeisen-Transaktionspreisindex zu entnehmen ist.
Die Preisentwicklung am Markt für selbstgenutztes Wohneigentum hat sich mit unverändert hoher Dynamik fortgesetzt. «Die Nachfrage nach Wohneigentum hat sich aufgrund der Erwartung anhaltend höherer Finanzierungskosten etwas reduziert. Das Angebot bleibt aber derart knapp, dass der Nachfragerückgang von extrem hohem Niveau aus noch nicht stark genug ist, um die Preisdynamik im Eigenheimmarkt zu brechen», erklärt Francis Schwartz, Ökonom von Raiffeisen Schweiz.
Gefragtes Stockwerkeigentum in der Region Bern
Im Vorjahresvergleich verzeichneten Einfamilienhäuser in der Region Ostschweiz (+13,0%) und der Region Innerschweiz (+8,8%) die grössten Preisanstiege. Weniger stark stiegen die Preise hingegen in der Südschweiz (+0,9%) und der Region Bern (+1,5%). Beim Stockwerkeigentum sind die Preise hingegen in der Region Bern (+12,3%) am stärksten gestiegen. Die Region Innerschweiz verzeichnete die geringsten Preisanstiege im Vorjahresvergleich (+5,4%).
Einfamilienhäuser auf dem Land sind besonders gefragt
Die Aufschlüsselung der Preisentwicklung auf Gemeindetypen zeigt, dass die Hauspreise in den ländlichen Gemeinden (+7,4%) sowie den Zentren (+6,8%) innerhalb eines Jahres etwas stärker als in anderen Gemeindetypen gestiegen sind. Im Segment der Eigentumswohnungen verzeichneten touristische Gemeinden die stärksten Preisanstiege (+11,5%). Mit einem Anstieg von 6,5% legten die Stockwerkeigentumspreise in Zentrumsgemeinden am wenigsten zu.