Credit Suisse: Lara Warner und Brian Chin müssen gehen

Die Personalspekulationen der letzten Tage im Nachgang an die beiden jüngsten Super-Pleiten Greensill und Archegos haben sich bestätigt: Die oberste Risiko-Verantwortliche und der Investmentbank-Chef der Credit Suisse müssen ihre Posten räumen.

Über das Osterwochenende hat sich bewahrheitet, was Branchenkenner bereits erwartet haben: Lara Warner, die oberste Risiko-Verantwortliche der Credit Suisse sowie Brian Chin, der Leiter des Investmentbankings der Bank müssen ihre Posten räumen. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ziehen zudem ihren Antrag auf Décharge-Erteilung zurück, und Verwaltungsratspräsident Urs Rohner verzichtet auf einen Teil seiner Vergütung. Damit zieht die Credit Suisse im Nachgang zum Greensill-Debakel sowie der Hedgefondspleite Archegos unter anderem personelle Konsequenzen auf Stufe Top-Management. Die beiden Personalien stehen dabei sinnbildlich für ein strukturelles Problem, welches das Geschäftsmodell der Schweizer Grossbank in den kommenden Monaten tiefgreifend verändern dürfte. Auf den neuen starken Mann der CS, António Horta-Osório, welcher den amtierenden Verwaltungsratspräsidenten Urs Rohner Ende Monat ablösen soll, warten grosse Aufgaben. Nicht mehr und nicht weniger als die Neupositionierung der Bank und die Navigation in ruhige Fahrwasser werden von ihm erwartet. Kein leichtes Unterfangen angesichts der massiven Verluste, welche die Bank alleine in den letzten Wochen eingefahren hat. Inwieweit ein glaubwürdiger Neuanfang mit dem aktuellen CEO Thomas Gottstein, der vorderhand an Bord bleibt, überhaupt zu machen ist, wird sich in den kommenden Monaten weisen.

Hauptbildnachweis: Credit Suisse