Japan lieferte die Initialzündung für den weltweiten Ausverkauf
In der vergangenen Woche überraschte die Bank of Japan die Märkte mit einer Anhebung ihres Leitzinses um 15 Basispunkte auf 0,25% – den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise – und kündigte an, ihr quantitatives Lockerungsprogramm zurückzufahren. Dies führte zu einer deutlichen Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar.
Die Auswirkungen waren an den japanischen Aktienmärkten zu spüren, die stark fielen, und könnten auch auf die USA übergreifen. Der Yen war die bevorzugte Währung für viele Anleger, die so genannte Carry Trades durchführten, bei denen sie Kredite in einer niedrig verzinsten Währung aufnahmen, um in andere höher verzinste Währungen oder Vermögenswerte zu investieren. Angesichts des drastischen Kursanstiegs des Yen könnten Anleger, die an diesen Geschäften beteiligt sind, andere Vermögenswerte, einschliesslich US-Aktien, verkaufen, um Liquidität zur Deckung ihrer Verluste und zur Finanzierung von Kapitalabrufe zu finden. Es ist jedoch schwierig, das Ausmass eines solchen Effekts zu quantifizieren.
Steve Watson, Portfolio Manager, Capital GroupDer Yen war die bevorzugte Währung für viele Anleger, die so genannte Carry Trades durchführten, bei denen sie Kredite in einer niedrig verzinsten Währung aufnahmen, um in andere höher verzinste Währungen oder Vermögenswerte zu investieren.
Einige würden sagen, dass die jüngste Stärke des japanischen Yen die Anleger in Japan dazu veranlasst hat, aus den Aktien der «Magnificent Seven» auszusteigen, was zu einem Rückgang des US-Marktes geführt hat. Das mag stimmen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die in den USA börsennotierten Wachstumswerte einfach zu teuer geworden sind und nun etwas Zeit zur Korrektur benötigen.
In der Zwischenzeit haben sich japanische Aktien im vergangenen Jahr in Erwartung besserer Fundamentaldaten erholt. Die Unternehmen wurden von den Aufsichtsbehörden unter Druck gesetzt, ihre Finanzlage zu verbessern, was viele dazu veranlasste, sich von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen zu trennen. Vor diesem Hintergrund befürchten einige Anleger, dass die japanische Zentralbank ihre Geldpolitik zu früh gestrafft haben könnte.